Die deutschen Verbraucherzentralen positionieren sich klar für die Einführung eines digitalen Euros. Dies gab Ramona Pop, Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), in den Montagsausgaben der Funke-Mediengruppe bekannt. Ein elektronisches Pendant zum Bargeld könne demnach die Unabhängigkeit von internationalen Zahlungsdienstleistern stärken.
Voraussetzung für die Befürwortung der Verbraucherzentralen ist jedoch, dass der digitale Euro „einfach nutzbar, sicher und datenschutzfreundlich gestaltet“ wird. Pop betonte, dass er sowohl online als auch offline kostenfrei zur Verfügung stehen müsse. Dabei sei es zentral, dass der digitale Euro das Bargeld ergänzt und nicht verdrängt. Die Wahlfreiheit für Verbraucher, ob sie bar oder digital zahlen, müsse gewährleistet bleiben.
Die Europäische Zentralbank, die nationalen Notenbanken und der EU-Gesetzgeber arbeiten derzeit intensiv an diesem Projekt. Ziel ist es, elektronisches Zentralbankgeld zu schaffen, das Münzen und Scheinen gleichgestellt ist und flächendeckend in der Eurozone eingesetzt werden kann. Diese Initiative ist eine Reaktion auf den zunehmenden Erfolg elektronischer Bezahlmethoden und die derzeitige Abhängigkeit Europas von Diensten wie PayPal, Visa und Mastercard.
Kritiker äußern Bedenken, dass der digitale Euro eine schleichende Abschaffung des Bargelds nach sich ziehen könnte. Diese Befürchtungen werden von den Projektbeteiligten jedoch zurückgewiesen. Nach aktuellen Planungen könnte der digitale Euro voraussichtlich im Jahr 2029 starten.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

