Ein Finale mit europäischen Legenden
Es war ein Finale, das Fußballfans auf beiden Seiten des Atlantiks elektrisierte: Lionel Messi, Jordi Alba und Sergio Busquets auf der einen Seite – Thomas Müller auf der anderen. Der 36-Jährige hatte mit Vancouver eine bemerkenswerte Saison gespielt, führte das Team mit seiner Erfahrung und Cleverness bis ins Endspiel. Doch am Ende war es die individuelle Klasse von Messi, die den Unterschied machte.
Inter Miami, angeführt vom ehemaligen Barça-Trio Messi, Busquets und Alba, zeigte von Beginn an, warum sie als Favorit galten. Schon früh ging Miami durch ein Eigentor von Édier Ocampo mit 1:0 in Führung. Es war eine unglückliche Szene, die sinnbildlich für den Start der Kanadier stand – engagiert, aber mit Pech im Abschluss.
Vancouver kämpft sich zurück
Trotz des Rückschlags gaben sich die Whitecaps nicht auf. Jesper Sörensens Team übernahm im Laufe der ersten Halbzeit immer mehr die Kontrolle, hatte mehr Ballbesitz, mehr Abschlüsse und zeigte mutigen Offensivfußball. Thomas Müller, Kapitän und Leitfigur, war dabei der zentrale Fixpunkt im Angriffsspiel. In der 39. Minute bereitete er per Kopf eine Großchance für Emmanuel Sabbi vor – doch Miamis Keeper Rocco Ríos Novo reagierte sensationell und verhinderte den Ausgleich.
Auch nach der Pause blieb Vancouver am Drücker. Der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit – und in der 60. Minute war es dann soweit: Nach einer sehenswerten Kombination über Sabbi und White traf Ali Ahmed aus spitzem Winkel zum verdienten 1:1. Vancouver war zurück im Spiel – und für einen Moment schien alles möglich.
Doppelschlag durch Messi und De Paul
Doch wie so oft in großen Spielen war es Lionel Messi, der das Momentum wieder drehte. Nur elf Minuten nach dem Ausgleich setzte der Argentinier zu einem seiner typischen Tempodribblings an, legte den Ball in den Lauf von Rodrigo De Paul – und der traf eiskalt zum 2:1 für Miami. Es war der Knackpunkt der Partie. Vancouver wirkte geschockt, während Miami nun das Spiel geschickt kontrollierte und das Tempo aus der Partie nahm.
In der Nachspielzeit war es erneut Messi, der mit einem präzisen Pass auf Tadeo Allende das entscheidende 3:1 vorbereitete. Der Argentinier zeigte einmal mehr, warum er auch mit 38 Jahren noch den Unterschied ausmachen kann.
Müller: Starkes Spiel, bitteres Ende
Für Thomas Müller war es ein bitterer Abend. Der Deutsche, der in der MLS-Saison als Taktgeber und Identifikationsfigur geglänzt hatte, zeigte auch im Finale großen Einsatz, dirigierte seine Mitspieler, lief viele Wege und suchte immer wieder den Abschluss. Doch der Ball wollte einfach nicht ins Tor.
Nach dem Abpfiff zeigte sich Müller wie gewohnt sportlich fair. „Wir haben alles gegeben, aber gegen so eine Qualität musst du jede Chance nutzen. Ich bin stolz auf diese Mannschaft“, sagte er im Anschluss.
Trotz der Niederlage war die Saison für Vancouver ein historischer Erfolg: Erstmals seit dem Einstieg in die MLS 2011 stand der Klub im Finale, stellte Bestmarken bei Punkten und Siegen auf und überzeugte mit attraktivem, mutigem Fußball.
Messi krönt seine US-Mission
Für Lionel Messi war der Abend dagegen ein weiterer Meilenstein in seiner einzigartigen Karriere. Mit zwei Torvorlagen führte er Inter Miami zum ersten MLS-Titel der Vereinsgeschichte. Für seinen langjährigen Weggefährten Jordi Alba und Routinier Sergio Busquets war es zugleich der krönende Abschluss ihrer Karriere – beide beendeten nach dem Spiel ihre Laufbahn.
Damit setzt Messi seine Erfolgsserie auch in Nordamerika fort. Nach der Weltmeisterschaft 2022 in Katar, der Copa América 2021 und zahllosen Clubtiteln in Europa ist nun auch der amerikanische Kontinent erobert.
Ein Finale mit Symbolkraft
Das Duell zwischen Messi und Müller stand für mehr als nur ein Endspiel. Es war ein Aufeinandertreffen zweier Fußballwelten – der südamerikanischen Eleganz und der deutschen Effizienz. Beide Spieler haben über Jahre hinweg auf höchstem Niveau gespielt und Millionen Fans begeistert. Im MLS-Finale 2025 setzte sich schließlich der Maestro aus Rosario durch, während Müller mit erhobenem Kopf den Platz verließ.
Die Fans in Vancouver und weltweit werden diesen Abend nicht vergessen. Und auch wenn Müller den Pokal nicht in die Höhe stemmen konnte – seine Wirkung auf die Mannschaft, die Liga und den nordamerikanischen Fußball bleibt.
Fazit: Lionel Messi gewinnt erstmals den MLS-Cup – Thomas Müller bleibt nur der Applaus. Doch für Vancouver war dieser Abend trotz der Niederlage ein Sieg des Mutes, des Willens und der Leidenschaft.




