Der von der Bundesregierung avisierte Steuerbonus für Überstundenzuschläge wird laut einer neuen Untersuchung der Böckler-Stiftung den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland voraussichtlich keinen signifikanten Vorteil verschaffen. Die Stiftung hat erstmals konkrete Verdienststatistiken herangezogen, um die möglichen Auswirkungen dieses Vorhabens aus dem Koalitionsvertrag zu kalkulieren, wie die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Freitagsausgabe berichtet.
Lediglich 1,4 Prozent der Erwerbstätigen könnten demnach überhaupt von der Regelung profitieren. Ein Großteil der Belegschaft bleibt aufgrund verschiedener Entgeltmodelle außen vor. Viele Arbeitnehmer erhalten keine direkten Zuschläge auf bezahlte Überstunden, sondern nutzen stattdessen Arbeitszeitkonten, welche in der jetzigen Form nicht unter den Bonus fallen würden.
Für jene, die potenziell in den Genuss des Steuerbonus kämen, fällt der finanzielle Zugewinn gering aus. Berechnungen zufolge würden sie im Durchschnitt lediglich 1,35 Euro zusätzlich pro geleisteter Überstunde erhalten. Dieses Ergebnis stellt die ursprünglich geplante Zielsetzung des Steuerbonus infrage.
Die steuerfreie Behandlung von Überstundenzuschlägen war ein zentrales Wahlkampfversprechen der CDU mit dem Ziel, Leistung zu honorieren. Die gewerkschaftsnahe Böckler-Stiftung kommt jedoch zu dem Schluss, dass dieses Ziel mit einem Betrag von 1,35 Euro pro Überstunde kaum erreicht werden kann. Das Resümee der Stiftung ist deutlich: „Das Ergebnis ist ernüchternd.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)