Die Idee: Einnahmen aus der Luft
Das Konzept ist ebenso ungewöhnlich wie visionär. Skynopoly bündelt Überflugrechte privater Grundstücke, verbindet sie zu digitalen Luftkorridoren und stellt diese Drohnen- und Flugtaxiunternehmen gegen Entgelt zur Verfügung.
Damit will das Start-up eine rechtliche Infrastruktur für die Luftmobilität von morgen schaffen – und gleichzeitig eine neue Einnahmequelle für Grundstückseigentümer eröffnen.
„Wir vertreten ausschließlich die Interessen der Eigentümer“, betont Gründer Dr. Dreier im Pitch. „Wer Boden besitzt, soll künftig auch am Himmel darüber verdienen können.“
Pitch bei „Die Höhle der Löwen“
Mit einem selbstbewussten Auftritt präsentiert Dreier den Investoren sein Konzept – begleitet von einer Videobotschaft von Oliver Kahn, der als Markenbotschafter hinter Skynopoly steht.
Sein Kapitalgesuch: 100.000 Euro für 5 Prozent der Firmenanteile – bewertet mit 1,9 Millionen Euro.
Die Löwen – Judith Williams, Janna Ensthaler, Ralf Dümmel, Frank Thelen und Christian Miele – zeigen sich fasziniert.
„Das ist eine der spannendsten rechtlichen Ideen, die wir hier je hatten“, sagt Thelen. Doch bald werden kritische Fragen laut:
Wie lässt sich Eigentum am Luftraum definieren?
Wer trägt die Haftung bei Zwischenfällen?
Und wie steht es um die gesellschaftliche Akzeptanz, wenn künftig Drohnenflotten über Wohngebiete fliegen?
Trotz prominenter Unterstützung gibt es keinen Deal. Die Löwen loben die Vision, sehen aber zu viele offene rechtliche Fragen.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Rechtliche Dimension: Wem gehört der Himmel?
Juristisch ist der Luftraum ein kompliziertes Terrain.
Zwar gilt er grundsätzlich als öffentliches Gut, doch Eigentümer haben Nutzungsrechte an dem Raum, der zur Ausübung ihres Besitzes erforderlich ist.
Mit dem Aufstieg von Drohnen und Flugtaxis, die in niedrigen Höhen fliegen, rücken diese Grauzonen in den Vordergrund.
Dreiers Modell bietet hier eine Lösung:
Skynopoly will rechtssichere Verträge schaffen, die Überflugrechte koordinieren und gebündelt an Betreiber vermarkten – ähnlich wie Stromtrassen oder Straßen, nur in der Luft.
Damit ließe sich langfristig ein geordnetes Luftstraßennetz aufbauen, das sowohl technische als auch juristische Sicherheit bietet.
Oliver Kahn als Unterstützer
Für mediale Aufmerksamkeit sorgte vor allem Oliver Kahn, der als Markenbotschafter und strategischer Partner an Bord ist.
Der frühere Nationaltorhüter sieht in der Idee „ein Zukunftsprojekt mit enormer gesellschaftlicher Sprengkraft“.
„Der Luftraum ist das neue Eigentum – und wer früh dabei ist, profitiert“, heißt es in seiner Videobotschaft.
Kein Deal – aber ein Modell mit Zukunft
Trotz des geplatzten Deals ist Skynopoly weiter aktiv.
Auf seiner Website informiert das Unternehmen über die wirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen von Überflugrechten.
Interessierte Grundstücksbesitzer können sich bereits registrieren und ihre Flächen für künftige Luftkorridore vormerken lassen.
Dr. Dreier bleibt überzeugt:
„Wenn Drohnenlogistik und Lufttaxis alltäglich werden, brauchen wir rechtliche Strukturen – und faire Beteiligung für alle, die den Raum darunter besitzen.“
Angesichts der Investitionen großer Konzerne in urbane Luftmobilität könnte Skynopoly zu einem entscheidenden Pionier in einem Milliardenmarkt werden.
Fazit: Der Himmel als Wirtschaftsfaktor
Mit Skynopoly wird sichtbar, dass die Mobilitätswende nicht nur auf Straßen, sondern auch am Himmel stattfindet.
Das Start-up steht für eine neue Phase der Infrastrukturentwicklung – bei der Privatbesitz, Technologie und Recht zu einem gemeinsamen System verschmelzen.
Ob die Vision fliegt, hängt von Regulierung, Akzeptanz und Geschwindigkeit der Luftfahrtentwicklung ab.
Aber eines ist sicher: Der Himmel ist längst kein rechtsfreier Raum mehr.
Kurz zusammengefasst: Die wichtigsten Fakten
- Start-up: Skynopoly
- Gründer: Dr. Conrad Dreier (Dortmund)
- Idee: Bündelung und Vermarktung privater Überflugrechte für Drohnen & Flugtaxis
- Kapitalgesuch: 100.000 € für 5 %
- Bewertung: 1,9 Mio €
- Prominenter Unterstützer: Oliver Kahn (Markenbotschafter)
- Löwen: Judith Williams, Janna Ensthaler, Ralf Dümmel, Frank Thelen, Christian Miele
- Deal: Kein Deal
- USP: Eigentümerbeteiligung an zukünftiger Luftmobilität