Feiern wie die Großen – nur mit Pfoten
Die Idee kam den Gründerinnen, als sie für ihre eigenen Hunde nach Geburtstagsartikeln suchten – und nichts fanden.
„In Deutschland gibt es keine Marke für Hundegeburtstage“, sagt Nadine Peters. „Dabei leben hier rund zehn Millionen Hunde, deren Besitzer jährlich über fünf Milliarden Euro für sie ausgeben.“
Doggybirthday füllt diese Lücke: Das Sortiment umfasst getreidefreie Backmischungen, Back-Dekor aus Kokosraspeln, alkoholfreien Hunde-Sekt und Accessoires wie Krönchen und Wimpel.
Alles abgestimmt auf natürliche Zutaten, tiergerechte Rezepturen und liebevolle Gestaltung.
„Wir verkaufen nicht nur Produkte, wir verkaufen Emotionen“, erklärt Pamela Tinnemeyer. Besonders stolz sind die beiden, wenn Kundinnen Fotos von ihren „Pawtys“ schicken – mit Hunden, die begeistert Kuchen futtern und aus kleinen Weingläsern „Sektchen“ schlabbern.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Der Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“
Am 20. Oktober 2025 traten die beiden Freundinnen mit ihrem farbenfrohen Konzept in der Gründershow auf. Ihr Angebot: 50.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile.
Vor ihnen saßen die Investoren Judith Williams, Jana Ensthaler, Ralf Dümmel, Frank Thelen und Gastlöwe Christian Miele.
Schon der erste Eindruck sorgte für Lächeln: Der Duft nach frischem Hundekuchen, das festliche Set-Up – und zwei neugierige Vierbeiner auf der Bühne. Die Löwen waren begeistert vom Charme des Duos und der liebevoll inszenierten Präsentation.
Doch die Euphorie kühlte ab, als es um Zahlen ging. Die Löwen lobten Idee und Markenauftritt, äußerten aber Zweifel am wirtschaftlichen Potenzial der Nische.
Ralf Dümmel sprach von einer „emotional großartigen, aber schwer skalierbaren Idee“, und auch Frank Thelen warnte vor der „Vermenschlichung von Tieren“ als Geschäftsmodell.
Am Ende gab es keinen Deal – aber viel Anerkennung.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Nach der Show: Durchhalten statt Aufgeben
Trotz Absage ließen sich Nadine und Pamela nicht entmutigen. Doggybirthday existiert weiterhin – mit wachsender Fangemeinde und einem eigenen Online-Shop. Dort gibt es die vorgestellten Produkte und weitere Partyartikel. Zudem ist das Sortiment auch über Amazon erhältlich.
„Uns geht es nicht um Massenproduktion, sondern um Freude, Nähe und gemeinsame Erlebnisse“, sagt Tinnemeyer.
Die Gründerinnen sehen sich als Teil eines gesellschaftlichen Wandels, in dem Hunde als Familienmitglieder betrachtet werden – mit emotionalem und kulturellem Stellenwert.
Ein Trend mit Zukunft
Was in den USA längst viral ist, soll nun auch in Deutschland Fuß fassen.
Hundegeburtstage sind auf Social Media bereits ein Trendthema – getrieben von einer Community, die sich selbstironisch „Dog Moms“ nennt. Doggybirthday will diese Bewegung mit authentischen, natürlichen und liebevollen Produkten prägen – weg vom Überkonsum, hin zu Ritualen, die Mensch und Tier verbinden. In einer Welt, in der Hunde längst emotionale Begleiter sind, trifft das Start-up den Nerv der Zeit.
Fazit: Kein Deal, aber eine Marke mit Herz
Auch ohne Löwen-Investment ist Doggybirthday zu einer kleinen „Love Brand“ für Hundebesitzer geworden.
Das Konzept funktioniert, weil es nicht nur verkauft, sondern eine Geschichte erzählt – von Freundschaft, Tierliebe und kleinen Momenten, die das Leben schöner machen.
Oder, wie es die Gründerinnen sagen:
„Warum sollten Hunde keine schöne Pawty feiern?“
Kurz zusammengefasst: Die wichtigsten Fakten
- Start-up: DOGGYBIRTHDAY
- Gründerinnen: Nadine Peters (49) & Pamela Tinnemeyer (46) aus Jesteburg
- Idee: Produkte für Hundegeburtstage – Backmischungen, Deko, Hunde-Sekt, Accessoires
- Kapitalgesuch: 50.000 € für 20 % Firmenanteile
- Bewertung: 200.000 €
- Löwen: Judith Williams, Jana Ensthaler, Ralf Dümmel, Frank Thelen, Christian Miele
- Deal: Kein Deal
- Vertrieb: Eigener Online-Shop & Amazon
- Ziel: Marktführerschaft im Segment „Hundegeburtstag“