Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich für eine Verschärfung der Regeln beim Krankengeld ausgesprochen. Dies soll dazu beitragen, die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit Deutschlands zu stärken und die Anzahl der Arbeitsstunden im Land zu erhöhen. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe erklärte der stellvertretende CDU-Vorsitzende, dass er sich eine sogenannte Karenzregel vorstellt. „Die ersten ein oder zwei Tage gäbe es kein Krankengeld“, so Kretschmer. Er betonte jedoch, dass dieser Ansatz solidarisch sei, indem „bei schwerer Krankheit dafür die entsprechenden Tage länger“ gezahlt würden.
Kretschmer vertritt zudem die Überzeugung, dass in Deutschland die 40-Stunden-Woche wieder zum Standard werden muss. Er schlug vor, dass das Teilzeit- und Befristungsgesetz nur noch in Ausnahmefällen angewendet werden sollte. Auf den Vorschlag der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm, den Kündigungsschutz zu lockern, reagierte Kretschmer aufgeschlossen. Er bezeichnete diesen als einen „interessanten Ansatz, der nicht gleich in hysterischen Reaktionen kaputtgeredet werden darf.“
Veronika Grimm hatte zuvor Dänemark als Vorbild angeführt, wo ein geringerer Kündigungsschutz mit einem höheren Arbeitslosengeld und einer effektiveren Jobvermittlung einhergeht. Ihrer Ansicht nach könne sich die Wirtschaft auf diese Weise schneller an neue Herausforderungen anpassen, wovon letztlich auch Arbeitnehmer durch die Hebung von Wachstumschancen profitieren würden, so die Nürnberger Ökonomieprofessorin in den Funke-Zeitungen.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
