Bundestagswahl 2025

Pistorius macht den Weg frei: Scholz bleibt Kanzlerkandidat der SPD

Pistorius macht den Weg frei: Scholz bleibt Kanzlerkandidat der SPD
Foto: © Bundesregierung/Steffen Kugler

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Die Diskussion um die Kanzlerkandidatur innerhalb der SPD hat eine überraschende Wendung genommen. Verteidigungsminister Boris Pistorius gab via WhatsApp bekannt, dass er nicht für das Amt des Kanzlers kandidieren wird. „Das ist meine souveräne und ganz eigene Entscheidung“, erklärte Pistorius deutlich.

Er lobte Kanzler Olaf Scholz und stellte klar, dass dieser der richtige Kandidat sei: „Wir haben mit Olaf Scholz einen hervorragenden Bundeskanzler.“ Mit diesem Schritt versucht die SPD, die parteiinternen Streitigkeiten zu beenden und den Fokus auf die Bundestagswahl 2025 zu lenken. Doch die Entscheidung sorgt nicht nur für Erleichterung – sie wirft auch viele Fragen auf.

Pistorius lobt Scholz, doch die Unruhe bleibt

Boris Pistorius machte in seiner Mitteilung deutlich, dass er voll und ganz hinter Olaf Scholz steht. Der Kanzler habe in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er die richtige Führungspersönlichkeit sei. Besonders hob Pistorius die Rolle Deutschlands als verlässlichen Nato-Partner hervor, die Scholz maßgeblich geprägt habe. Doch hinter den Kulissen sah es zuletzt anders aus: Prominente Stimmen innerhalb der SPD hatten Scholz immer wieder kritisiert und Pistorius als Alternative ins Gespräch gebracht. Die Debatte hat die Partei nicht nur intern belastet, sondern auch bei den Wählerinnen und Wählern für Irritationen gesorgt.

SPD steckt in der Krise: Schlechte Umfragewerte, schlechte Stimmung

Die SPD steht vor einer der schwierigsten Bundestagswahlen ihrer Geschichte. Mit Umfragewerten von nur 16 Prozent liegt die Partei weit hinter der CDU/CSU, die mit Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten ins Rennen geht. Auch die AfD, die Alice Weidel aufstellt, hat die Sozialdemokraten in den Umfragen mittlerweile überholt. Während Scholz weiterhin an seinen Erfolg von 2021 anknüpfen möchte, sind viele Parteimitglieder skeptisch. „Schon jetzt haben viele aktive Mitglieder keine Lust, Wahlkampf für Scholz zu machen“, heißt es aus Parteikreisen. Die SPD-Spitze setzt dennoch auf Scholz – trotz seines Images als einer der unpopulärsten Politiker Deutschlands.

Entscheidung sorgt für Spannungen in der Partei

Die Entscheidung für Scholz könnte weitere interne Konflikte auslösen. Schon jetzt gibt es Kritik an den SPD-Parteichefs Saskia Esken und Lars Klingbeil, die die quälend lange Debatte um die Kanzlerkandidatur zugelassen hätten. Hinter vorgehaltener Hand werfen Parteikritiker ihnen Führungsversagen vor. Besonders brisant: Während Scholz auf dem Parteitag im Januar offiziell nominiert werden soll, plant die SPD bereits eine „Wahlsieg“-Konferenz Ende November. Viele in der Partei sehen dies als unnötig optimistisch – angesichts der aktuellen Umfragen und Stimmungslage.

Große Koalition: Ist ein Bündnis mit der Union die einzige Lösung?

Mit Blick auf die derzeitige politische Lage könnte es für die SPD nach der Wahl eng werden. Sollte Scholz nicht die nötigen Stimmen gewinnen, bleibt als realistische Option nur eine erneute Große Koalition mit der Union. Die CDU/CSU, die selbst kein Bündnis mit den Grünen eingehen möchte, scheint dieser Idee offen gegenüberzustehen. Doch in der SPD ist ein solches Szenario höchst umstritten. Viele Mitglieder erinnern sich noch gut an die letzten Großen Koalitionen und die damit einhergehenden Verluste an Profil und Wählerstimmen.

Fazit: Ein riskanter Schritt für die SPD

Die Entscheidung, erneut auf Olaf Scholz zu setzen, ist ein riskantes Unterfangen. Während die Partei in der Vergangenheit von Scholz’ Strategie der Aufholjagd profitieren konnte, sehen viele diese Chance angesichts der aktuellen Umfragen als unrealistisch an. Der Verzicht von Boris Pistorius auf die Kanzlerkandidatur könnte zwar kurzfristig die internen Spannungen beruhigen, doch die Frage bleibt, ob Scholz in der Lage sein wird, die SPD aus der Krise zu führen. Eines ist sicher: Die Bundestagswahl 2025 wird zur Schicksalswahl für die Sozialdemokraten.

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