Die Daten zeigen, dass Männer mit einem Anteil von 13 % etwas häufiger von Mehrarbeit betroffen sind als Frauen, bei denen der Anteil bei 10 % liegt. Dieser Trend durchzieht den deutschen Arbeitsmarkt, offenbart jedoch deutliche Unterschiede je nach Branche.
Finanz- und Energiebranche an der Spitze
Besonders verbreitet ist die Mehrarbeit im Bereich der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie in der Energieversorgung. Hier leisteten 17 % beziehungsweise 16 % der Beschäftigten regelmäßig Überstunden. Im Gegensatz dazu stehen das Gastgewerbe mit 6 % und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen wie Reinigungs- oder Sicherheitsdienste mit 8 %, wo Mehrarbeit am seltensten vorkommt.
Umfang und Vergütung der Mehrarbeit
Die Analyse des Statistischen Bundesamtes gibt auch Aufschluss darüber, wie viele zusätzliche Stunden geleistet werden und wie diese kompensiert werden.
Für die Mehrheit der Betroffenen bleibt der zeitliche Mehraufwand überschaubar. 45 % der 4,4 Millionen gaben an, weniger als fünf zusätzliche Stunden pro Woche zu arbeiten. Insgesamt 73 % kamen auf weniger als zehn Wochenstunden. Besorgniserregend ist jedoch, dass 15 % der Beschäftigten mit Mehrarbeit wöchentlich 15 Stunden oder mehr über ihre Vertragszeit hinaus tätig waren.
Die Kompensation der geleisteten Mehrarbeit erfolgt auf unterschiedlichen Wegen. Die gängigste Methode ist das Arbeitszeitkonto, das von 71 % der Betroffenen genutzt wird, um die zusätzlichen Stunden später durch Freizeit auszugleichen. 16 % erhielten eine Bezahlung für ihre Überstunden. Knapp ein Fünftel (19 %) derjenigen, die mehr arbeiteten, leisteten diese Stunden jedoch unbezahlt. Laut Destatis sind auch Kombinationen dieser drei Formen möglich.
