Lockheed Martin führt Gespräche mit potenziellen Interessenten in Europa, um das Flugabwehrsystem Thaad zu etablieren. Dies teilte Michael Williamson, Präsident von Lockheed Martin International, dem „Handelsblatt“ mit. Das System könnte eine Alternative zum israelischen Arrow 3 bilden, für das sich Deutschland bereits entschieden hat.
Angesichts steigender Rüstungsinvestitionen in Europa beschleunigen US-Rüstungskonzerne ihre Expansion. Williamson betonte, dass in den kommenden fünf Jahren das größte Wachstumspotenzial außerhalb der USA auf internationalen Märkten, insbesondere in Europa, gesehen wird.
Im Zusammenhang mit einem Prestigeprojekt der Bundeswehr, der Beschaffung von sogenannten Deep-Strike-Drohnen bis 2029, sieht sich Lockheed Martin in einer guten Position. Diese Drohnen sollen im Verbund mit dem Kampfjet F-35 fliegen können. Williamson erklärte, dass es technologisch kein Problem wäre, eine eigene Drohne mit der F-35 zu vernetzen. Drohnen anderer Hersteller könnten zwar ebenfalls integriert werden, dies wäre jedoch mit höheren Kosten und einer längeren Entwicklungszeit verbunden.
Lockheed Martin stellte kürzlich den Drohnen-Prototypen „Vectis“ vor, der den Vorgaben der Bundeswehr-Ausschreibung entsprechen dürfte. An dieser Ausschreibung nehmen neben Lockheed Martin auch das deutsche Rüstungs-Start-up Helsing, Airbus und Rheinmetall teil.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)