Die Leiche und die Spuren nach Cottbus
Die Ermittlungen beginnen, als zwischen Bauschutt die Leiche der Bauingenieurin Daniela Nowak entdeckt wird. Raczek wird an den Fundort gerufen und schnell wird klar, dass die Spuren nach Deutschland führen. Das Opfer arbeitete für den Bauunternehmer Karl Winkler an einem großen Sanierungsprojekt in Cottbus. Doch die entscheidende Frage bleibt zunächst unbeantwortet: Wo und aus welchem Grund musste die junge Frau sterben? Die Durchsuchung ihrer Wohnung in Frankfurt an der Oder kurz vor ihrem Tod deutet darauf hin, dass die Täter auf der Suche nach etwas Bestimmtem waren.
Ein Erbschaftsstreit mit tiefen Wurzeln
Eine erste konkrete Spur ist ein Mietwagen, der zur Tatzeit vor Nowaks Wohnung gesehen wurde. Dieser führt Raczek zu Zvi Spielmann und seiner Tochter Maja aus Israel. Sie geben zu, mit der Bauingenieurin verabredet gewesen zu sein, behaupten jedoch, sie nicht angetroffen zu haben. Ihr Motiv scheint klar: Daniela Nowak war angeblich im Besitz entscheidender Dokumente für einen Restitutionsanspruch. Es geht um ein Haus, das Zvis Vater vor fast 80 Jahren erbaute und dessen Besitzverhältnisse nach Kriegsende ungeklärt blieben.
Doch sie sind nicht die Einzigen, die Anspruch auf das Anwesen erheben. Auch Elisabeth Behrend, die in dem Haus aufwuchs, und ihr Sohn Jakob pochen auf ihr Recht. Auch sie standen in Kontakt mit dem Opfer. Als weitere Dokumente auftauchen, die im Besitz von Daniela Nowak waren und die Position der Behrends zu stärken scheinen, verhärten sich die Fronten. Die zentrale Frage für die Ermittler lautet: Hat die Bauingenieurin beide Parteien gegeneinander ausgespielt und wurde ihre Doppelstrategie ihr zum Verhängnis?
Raczeks Konfrontation mit der Vergangenheit
Für Adam Raczek wird der Fall zu einer unerwarteten Reise in seine eigene berufliche Vergangenheit. In Cottbus trifft er auf seine ehemalige Kollegin Alexandra Luschke und seinen früheren Vorgesetzten Markus Oelßner. Die Zusammenarbeit gestaltet sich schwierig, denn Oelßner zeigt offensichtlich kein Interesse daran, Raczeks Ermittlungen zu unterstützen. So muss der Kommissar nicht nur einen komplexen Mordfall lösen, der tief in die Geschichte reicht, sondern sich auch den Schatten seiner eigenen Vergangenheit stellen.
Der von Dror Zahavi inszenierte und von Mike Bäuml geschriebene Krimi verwebt geschickt eine spannende Mordermittlung mit einem historisch aufgeladenen Familiendrama und der persönlichen Geschichte seines Ermittlers.