Wann genau ist Totensonntag 2025?
Der Totensonntag fällt jedes Jahr auf den letzten Sonntag des Kirchenjahres – also unmittelbar vor dem ersten Advent. 2025 ist das der 23. November. In den Folgejahren sieht der Kalender so aus:
2026 am 22. November, 2027 am 21. November und 2028 am 26. November.
Der Termin verschiebt sich also jährlich leicht, bleibt aber stets zwischen dem 20. und 26. November.
Ist der Totensonntag ein gesetzlicher Feiertag?
Rein rechtlich gesehen ist der Totensonntag kein bundesweiter gesetzlicher Feiertag. Dennoch ist er in vielen Bundesländern ein sogenannter „stiller Feiertag“, der besonderen Schutz genießt. Während Geschäfte meist regulär geöffnet haben dürfen, gelten in vielen Regionen Einschränkungen für Veranstaltungen und Musikdarbietungen. Der Grund: Der Tag soll Raum für Besinnung und Gedenken lassen.
Was bedeutet „stiller Feiertag“ – und wo gilt das Tanzverbot?
Ein stiller Feiertag unterscheidet sich deutlich von einem Fest- oder Brückentag. Er soll Ruhe und Würde in den Mittelpunkt stellen. Darum gibt es am Totensonntag in den meisten Bundesländern Tanzverbote und Beschränkungen für Veranstaltungen.
In Baden-Württemberg gilt das Verbot von 5 Uhr bis 24 Uhr, in Bayern von 2 Uhr bis 24 Uhr, in Berlin von 4 Uhr bis 21 Uhr, in Hamburg und Bremen von 6 Uhr bis 17 Uhr und in Nordrhein-Westfalen von 5 Uhr bis 18 Uhr. Wer also eine Veranstaltung plant, sollte sich rechtzeitig über die geltenden Regeln informieren.
Herkunft und Bedeutung des Totensonntags
Der Totensonntag hat seine Wurzeln im frühen 19. Jahrhundert. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen führte ihn im Jahr 1816 als „allgemeinen Kirchenfesttag zur Erinnerung an die Verstorbenen“ ein. Anlass dafür waren die Trauer um seine verstorbene Frau Königin Luise und die vielen Toten der Befreiungskriege.
Seitdem gilt der letzte Sonntag im Kirchenjahr in evangelischen Gemeinden als Tag des Gedenkens an Verstorbene – als Moment, um über Leben, Tod und die Hoffnung auf Ewigkeit nachzudenken.
In der Kirche wird dieser Tag auch „Ewigkeitssonntag“ genannt, weil er zugleich auf das Leben nach dem Tod und die christliche Vorstellung der Auferstehung verweist.
Bräuche und Traditionen zum Totensonntag
Der Totensonntag ist ein Tag der Ruhe und des Erinnerns. Viele Menschen besuchen an diesem Tag Friedhöfe, entzünden Kerzen und schmücken die Gräber ihrer Angehörigen. Grabgestecke aus Tannenzweigen, Trockenblumen und Zapfen sind typische Symbole dieser Jahreszeit – sie verbinden Trauer mit Natur und Schutz.
Früher waren weiße Lilien und Callas Zeichen der Trauer. Heute wird oft saisonal geschmückt, nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern auch, um das Grab vor Frost zu schützen.
Auch das Timing für Weihnachtsdekoration und Märkte ist eng mit dem Totensonntag verknüpft. In vielen Regionen gilt es als ungeschriebenes Gesetz, erst nach diesem stillen Feiertag festlich zu schmücken. Hintergrund ist der Respekt gegenüber den Verstorbenen und der symbolische Übergang: Mit dem Totensonntag endet das Kirchenjahr – und mit dem ersten Advent beginnt die Zeit der Freude.
Totensonntag – ein Tag zwischen Trauer und Hoffnung
Der Totensonntag erinnert nicht nur an den Verlust, sondern auch an die Hoffnung. In vielen Gemeinden werden im Gottesdienst die Namen der Verstorbenen des vergangenen Jahres verlesen. Angehörige entzünden Kerzen, beten und gedenken gemeinsam.
Für viele Menschen ist das eine Gelegenheit, Trost zu finden – oder einfach still zu reflektieren. Der Tag erinnert daran, dass Leben und Tod untrennbar verbunden sind und dass Erinnerungen über den Tod hinaus Bestand haben können.
Warum der Totensonntag heute noch wichtig ist
In einer zunehmend schnellen und digitalen Welt gewinnt der Totensonntag neue Bedeutung. Er bietet Raum für Entschleunigung und echte Besinnung. Auch Online-Angebote, wie virtuelle Trauerbücher oder digitale Andachten über Plattformen wie trauernetz.de, machen das Gedenken heute für viele zugänglicher.
Damit bleibt der Totensonntag ein Tag, der sich wandelt, aber seine Funktion behält: ein Moment des Innehaltens – mitten im Übergang zur festlichen Adventszeit.

