Zum Wochenauftakt musste der Dax erhebliche Verluste hinnehmen. Der deutsche Leitindex schloss mit 23.590 Punkten und verzeichnete damit ein Minus von 1,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.
Besonders betroffen waren die Aktien von Siemens Healthineers, Siemens und der Deutschen Bank, die deutliche Einbußen verzeichneten. Eine positive Ausnahme bildeten hingegen die Papiere von Siemens Energy und Heidelberg Materials, die dem allgemeinen Abwärtstrend trotzen konnten.
Unsicherheit prägt das Marktgeschehen
Christine Romar, Head of Europe bei CMC Markets, kommentierte die aktuelle Marktlage: „Unsicherheit ist Gift für die Börse – und von dieser gibt es derzeit zuhauf.“ Sie verwies auf die Unsicherheit über den Zustand der US-Wirtschaft und die fehlenden Inflationsdaten aufgrund des Shutdowns. Dies führe zu Spekulationen über die zukünftige Geldpolitik der US-Notenbank, welche wiederum die Bewertungen von Technologieaktien beeinflusse. Die Investoren an der Wall Street zeigten sich hochnervös, was zu starken Schwankungen der Indizes und einer erhöhten Volatilität auf ein Mehrmonatshoch führte.
Anleger warten auf Stabilisierung
Die Anleger, die in den vergangenen drei Jahren von einem Bullenmarkt verwöhnt wurden, warten laut Romar sehnsüchtig auf eine stabile Gegenbewegung und neue Hochs der Indizes. Diese blieben jedoch aus. Stattdessen würden Erholungsversuche in New York schnell wieder abverkauft – „ein Muster, das wir im Bullenmarkt der vergangenen drei Jahre nicht oft gesehen haben.“
Ein wichtiger Faktor für die weitere Entwicklung könnte die Bilanz von Nvidia sein, einem der wohl wichtigsten Unternehmen dieser Zeit, die am Mittwochabend erwartet wird. Romar zufolge könnte sich erst in der zweiten Wochenhälfte ein klarer Trend am Aktienmarkt abzeichnen, wobei beide Richtungen – Auf- oder Abwärtstrend – weiterhin möglich sind.
Dax steht vor wichtiger Hürde
Auch für den Dax bleiben die kommenden Tage entscheidend. Romar beschreibt die aktuelle Situation als „angezählt durch den Ring taumelnd“. Obwohl es am Morgen noch so aussah, als könnte eine Erholung den Sprung über die 24.000er-Marke ermöglichen, muss sich der Index nun wieder mit der zunehmend wichtigen Unterstützungszone zwischen 23.500 und 23.600 Punkten auseinandersetzen. Sie warnt: „Frei nach dem Sprichwort ‚Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht‘ wird es mit jedem Anlaufen dieser Region gefährlicher für den Dax. Ein kleiner negativer Impuls könnte dann schon ausreichen, um viele Verkaufsaufträge unterhalb dieser Zone schnell abzuräumen und den Ambitionen des Dax auf eine Jahresendrally endgültig einen Strich durch die Rechnung zu machen.“
Internationale Finanzmärkte im Überblick
Am Montagnachmittag zeigte sich die europäische Gemeinschaftswährung etwas schwächer: Ein Euro wurde zu 1,1600 US-Dollar gehandelt, was einem Wert von 0,8621 Euro pro Dollar entspricht.
Der Goldpreis verzeichnete ebenfalls leichte Einbußen. Eine Feinunze kostete am Nachmittag 4.070 US-Dollar, ein Minus von 0,3 Prozent. Dies entspricht einem Preis von 112,82 Euro pro Gramm.
Der Ölpreis der Nordsee-Sorte Brent sank leicht. Ein Fass wurde am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit für 64,35 US-Dollar gehandelt, was einem Rückgang von 4 Cent oder 0,1 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des Vortages entspricht.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)