Im dritten Quartal 2025 verringerte sich die Fachkräftelücke bei medizinischen Fachangestellten in Deutschland erheblich. Im Vergleich zum Juni fiel die Zahl der nicht zu besetzenden Stellen um 88 Prozent auf lediglich 206. Diese Entwicklung geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft hervor, über die die „Rheinische Post“ in ihrer Montagsausgabe berichtete.
Anstieg bei spezialisierten Fachkrankenpflegern
Gleichzeitig stieg die Fachkräftelücke für spezialisierte Fachkrankenpfleger um 24 Prozent auf 1.265 offene Stellen. Die Studienautoren sehen darin einen Hinweis auf Umstrukturierungen, die im Zuge der laufenden Krankenhausreform stattfinden. Diese Reform sieht vor, dass sich Krankenhäuser verstärkt spezialisieren, was den Bedarf an spezifisch ausgebildetem Personal erhöhen könnte.
Langfristiger Personalbedarf im Gesundheitswesen
Trotz der gesunkenen Nachfrage in bestimmten Gesundheitsberufen warnt Studienautor Jurek Tiedemann vor voreiligen Schlüssen. Er betonte gegenüber der Zeitung: „Die gesunkene Nachfrage in Gesundheitsberufen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier langfristig großer Personalbedarf besteht.“ Tiedemann führte weiter aus, dass der demografische Wandel die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen kontinuierlich erhöhe, gleichzeitig aber das Potenzial an Arbeitskräften verringere.
Gesamtlage auf dem Arbeitsmarkt
Insgesamt hat sich die Fachkräftelücke auf dem deutschen Arbeitsmarkt zum Ende des dritten Quartals deutlich verringert. Sie sank um etwa 18 Prozent gegenüber September des Vorjahres. Laut der KOFA-Studie gab es bundesweit über 367.000 offene Stellen, für die rechnerisch keine passend qualifizierten Arbeitslosen zur Verfügung standen.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

