Die Europäische Union hat auf dem abgeschlossenen EU-Westbalkan-Gipfel in Brüssel ihre feste Unterstützung für die künftige Mitgliedschaft der Westbalkan-Länder in der EU zum Ausdruck gebracht. EU-Ratspräsident Antonio Costa hob hervor, dass die Erweiterung derzeit mit einer Schnelligkeit voranschreitet, die seit eineinhalb Jahrzehnten nicht mehr beobachtet wurde. Diese Entwicklung sei ein klares Signal für die Zukunftsfähigkeit der Region innerhalb der Union.
Fortschritte bei Beitrittsgesprächen
Besonders erfreulich seien die Fortschritte einzelner Länder: Montenegros Beitrittspfad habe sich signifikant beschleunigt, allein in der vergangenen Woche konnten fünf wichtige Beitrittskapitel erfolgreich abgeschlossen werden. Albanien hingegen habe innerhalb kürzester Zeit bemerkenswerte Erfolge erzielt, indem alle Verhandlungsgruppen eröffnet wurden, die letzten erst im November. Das kommende Jahr wird entscheidend sein, um zu beurteilen, ob die eingeleiteten Reformen weiter an Fahrt gewinnen.
Regionale Vernetzung und Reformen im Fokus
Für Nordmazedonien hob Costa die wichtigen Schritte zur Stärkung der regionalen Vernetzung hervor und äußerte die Hoffnung auf substanzielle Fortschritte im Jahr 2026. Die nordmazedonischen Entscheidungsträger seien sich der Notwendigkeit und der zu ergreifenden Maßnahmen bewusst. Auch Bosnien und Herzegowina hat im laufenden Jahr seine Reformagenda verabschiedet, was dem Land ermöglichen soll, das volle Potenzial europäischer Unterstützung und schrittweiser Integration zu nutzen.
Kosovo: Vertrauensbildung als Schlüssel
Im Hinblick auf den Kosovo lobte der EU-Ratspräsident die Bemühungen um den Aufbau von Vertrauen zwischen den verschiedenen Gemeinschaften. Die anstehenden Parlamentswahlen könnten laut Costa einen entscheidenden Moment darstellen, um Reformen zu festigen und sich konstruktiv auf dem Weg zur europäischen Integration zu engagieren. Nur wenn die Staaten des Westbalkans in der Lage sind, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein gemeinsames Fundament zu schaffen, können sie ihre wichtige Rolle als künftige EU-Mitglieder vollumfänglich wahrnehmen und zu einem stabilen, prosperierenden und geeinten Europa beitragen. Dennoch betonte er, dass der Weg dorthin kein einfacher sein wird.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)


