Die Partei Die Linke hat einen signifikanter Mitgliederzuwachs erlebt und verzeichnet mit über 120.000 Mitgliedern einen neuen Rekord. Dies gab ein Sprecher am Freitag gegenüber der FAZ bekannt. Die aktuellen Zahlen übertreffen die Marke von 60.000 Mitgliedern im vergangenen Jahr deutlich.
Bemerkenswert ist, dass ein solcher Erfolg zuletzt von der Vorgängerpartei PDS im Jahr 1994 erzielt wurde, die ebenfalls rund 120.000 Mitglieder zählte. Die Linke hatte Ende 2023 einen Tiefstand in ihrer Mitgliederentwicklung erlebt, nachdem Sahra Wagenknecht und einige ihrer Anhänger die Partei verlassen hatten. Dies führte zum Verlust des Fraktionsstatus im Bundestag und zu einem Rückgang auf rund 50.800 Mitglieder.
Im laufenden Jahr traten laut Mitgliederverwaltung knapp 64.000 Menschen der Partei bei. Allein seit der Bundestagswahl konnten 26.000 neue Mitglieder gewonnen werden. Durchschnittlich verzeichnet Die Linke täglich 70 neue Beitritte.
Die Co-Vorsitzende Ines Schwerdtner äußerte sich gegenüber der FAZ über den Erfolg: „Die Art, wie wir Politik machen, und die Art, wie wir mit den Menschen sprechen, kommen an.“ Sie betonte weiter: „Für die vielen Leute, die zu uns kommen, sind wir die klare Kante gegen den Rechtsruck und die Hoffnung auf einen Systemwechsel angesichts der bestehenden Ungerechtigkeit im Land.“ Die wachsende Mitgliederzahl stärke die Partei für die bevorstehenden Wahlkämpfe, wobei die Wahl in Sachsen-Anhalt eine hohe Priorität habe.
Die höchste Mitgliederzahl verzeichnet Die Linke in Nordrhein-Westfalen mit 22.315 Mitgliedern. Es folgen Berlin mit gut 16.500 und Sachsen mit 11.000 Mitgliedern. In Sachsen-Anhalt beläuft sich die Zahl der Mitglieder auf rund 4.000. Die Mitgliederstruktur zeigt etwa 53.000 Frauen, 61.000 Männer und rund 5.400 Personen, die sich als divers bezeichnet oder keine Geschlechtsangabe gemacht haben. Das Durchschnittsalter der Mitglieder beträgt 38,62 Jahre. Diese Daten basieren auf den Angaben in den Beitrittsformularen. Aktuell führt Die Linke eine umfassende Mitgliederbefragung durch, die auch soziale Hintergründe beleuchtet.
Zum Vergleich: Die Grünen haben derzeit knapp 170.000 Mitglieder und das BSW verfügt über rund 4.500 Mitglieder, wie die FAZ weiter berichtet.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)