Berlin. Die Art und Weise, wie junge Menschen in Deutschland soziale Medien nutzen und wahrnehmen, wandelt sich. Eine aktuelle Untersuchung, die „Jugend-Digitalstudie 2025“ der Postbank, offenbart eine zunehmende Sorge vor Abhängigkeit von diesen Plattformen. Demnach hält eine deutliche Mehrheit der befragten Jugendlichen – drei Viertel der 16- bis 18-Jährigen – in ihrem persönlichen Umfeld Freunde, die sie als süchtig nach sozialen Medien betrachten.
Geschlechterunterschiede bei der Risikowahrnehmung
Besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Junge Frauen (82 Prozent) nehmen diese Gefahr einer sozialen-Medien-Abhängigkeit deutlich stärker wahr als junge Männer (68 Prozent). Diese Erkenntnis unterstreicht eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Auswirkungen digitaler Vernetzung, die bei Jugendlichen unterschiedliche Ausprägungen findet.
Veränderte Plattform-Landschaft und Nutzungsverhalten
Im Vergleich zum Vorjahr ist eine spürbare Veränderung in der Beliebtheit von Social-Media-Plattformen zu verzeichnen. Führende Anbieter haben an Reichweite eingebüßt. Instagram und Youtube bleiben mit jeweils 68 Prozent die meistgenutzten Plattformen, gefolgt von Whatsapp, Tiktok und Snapchat. Insbesondere Whatsapp verzeichnet einen deutlichen Rückgang in der Nutzung; innerhalb der letzten fünf Jahre sank der Nutzungsanteil von 86 Prozent auf aktuell 65 Prozent. Auffällig ist weiterhin, dass auf Social Media persönliche Themen dominieren, wobei fast die Hälfte der Jugendlichen die Möglichkeit schätzt, sich hier auch einmal Luft machen zu können.
Social Shopping als wachsendes Phänomen
Neben der sozialen Interaktion und dem Austausch über persönliche Themen dienen soziale Medien für viele Jugendliche auch als Marktplatz. Knapp die Hälfte der Befragten hat bereits mindestens einmal direkt über eine soziale Plattform eingekauft. Interessanterweise zeigten junge Männer hierbei mehr Affinität zum sogenannten „Social Shopping“ als junge Frauen, was auf unterschiedliche Konsumgewohnheiten im digitalen Raum hindeutet.
Die „Jugend-Digitalstudie“ der Postbank wird seit 2019 durchgeführt und beleuchtet die Veränderungen im Leben von Jugendlichen in Deutschland im Kontext der Digitalisierung, mit einem besonderen Fokus auf Finanzthemen. Die Erhebung für die aktuelle Studie erfolgte im September dieses Jahres und umfasste die Befragung von 1.000 Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren. (Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)


