Der deutsche Leitindex, der Dax, hat am Mittwoch im Handelsverlauf einen leichten Rückgang verzeichnet. Gegen 12:30 Uhr notierte der Index bei rund 24.055 Punkten, was einem Minus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vortag entsprach. Zu den größten Gewinnern zählten an der Spitze des Parketts Werte wie Eon, Rheinmetall und die Commerzbank. Am Ende der Kursliste befanden sich hingegen Volkswagen, Adidas und die Porsche-Holding.
Negative Signale aus München: Geschäftsklima trübt sich ein
Auslöser für die negative Kursbewegung war die Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimaindex am Vormittag. Dieser fiel unerwartet schwach aus und sorgte für Ernüchterung am Markt. „Zum Weihnachtsfest gibt es keine frohen Botschaften aus München“, kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank-Gruppe, die Ergebnisse. Die Befragungsergebnisse deuten darauf hin, dass die deutschen Unternehmen zum Jahresende hin pessimistischer werden.
Die Einschätzung von Gitzel unterstreicht die jüngsten widersprüchlichen Konjunktursignale. Während der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Wirtschaft im Vergleich zum Vormonat einen Rückgang zeigte, hatten die ZEW-Konjunkturerwartungen eine positive Tendenz signalisiert. Die heutige Veröffentlichung des Ifo-Index habe nun klar gezeigt, welchem Urteil sich die befragten Unternehmen anschließen würden. „Das Ergebnis ist klar, es steht unter Einbezug des Ifo-Geschäftsklimaindex jetzt zwei zu eins für die Konjunkturpessimisten“, so Gitzel.
Ausblick und Details: Sorgen im verarbeitenden Gewerbe
Besonders besorgniserregend sind die Details des Ifo-Index. Erstmals seit geraumer Zeit senken die Unternehmen ihren Ausblick für den weiteren Geschäftsverlauf. Im verarbeitenden Gewerbe macht sich verstärkte Skepsis breit. Auf der einen Seite hatten viele Unternehmen auf positive Impulse durch das Infrastrukturprogramm gehofft, doch diese blieben bislang aus, da die Mittel nicht vollständig und nur schleppend in zusätzliche Investitionen fließen. Die Stimmung im Dienstleistungssektor hat sich indes ebenfalls im Dezember verschlechtert. Angesichts der negativen Konjunkturmeldungen zeigt sich die Geldbörse der privaten Haushalte nicht mehr so locker, was insbesondere den Dienstleistungssektor belastet.
Devisen und Ölpreise: Euro schwächer, Ölpreis steigt
Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich am Mittwochnachmittag ebenfalls schwächer. Ein Euro wurde zu 1,1716 US-Dollar gehandelt, während ein Dollar 0,8535 Euro wert war. Im Gegensatz dazu stieg der Ölpreis spürbar an. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete gegen 12 Uhr deutscher Zeit 60,17 US-Dollar, was einem Zuwachs von 2,1 Prozent gegenüber dem Vortag entsprach.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)



