Außenminister Johann Wadephul (CDU) reist nach China mit dem Ziel, die Volksrepublik zu einer stärkeren Einflussnahme auf Russland zu bewegen. Vor seiner Abreise betonte der CDU-Politiker am Sonntag, dass China über erheblichen Einfluss auf Moskau verfüge und diesen nutzen sollte, um Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu bewegen, die die Souveränität der Ukraine respektieren.
„Unser Interesse ist es, dass China dazu beiträgt, einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erreichen“, erklärte Wadephul. Er hob zudem die Bedeutung einer stabilen internationalen Ordnung hervor. Ereignisse in Regionen wie der Straße von Taiwan oder dem Südchinesischen Meer hätten direkte Auswirkungen auf Europa und die globale Gemeinschaft.
Wadephul erinnerte daran, dass China als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates eine besondere Verantwortung für Frieden und Stabilität weltweit trage und die Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen, einschließlich des Gewaltverbots, achten müsse. „Eine Änderung des Status quo kann nur im Einvernehmen und auf friedlichem Wege erfolgen“, betonte er.
Der Minister unterstrich die Notwendigkeit eines intensiven Austauschs mit China, um Fortschritte in diesen wichtigen Fragen zu erzielen. Er verwies auch auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel, bei denen eine Zusammenarbeit unerlässlich sei. Man wolle mit China kooperieren, erwarte aber auch Verständnis für die zentralen Anliegen und Interessen Europas.
Johann Wadephul äußerte den Wunsch nach mehr Austausch auf verschiedenen Ebenen – zwischen Bürgern, Studenten, im Sport und im Kulturbereich. Er möchte sich auf dieser Reise dafür einsetzen, weitere Möglichkeiten für den zivilgesellschaftlichen Dialog zu schaffen.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)


