Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat seine Absicht bekundet, die private Altersvorsorge in Deutschland deutlich auszubauen. Gegenüber dem „Handelsblatt“ erklärte Klingbeil, er sei „für vieles offen“ bezüglich der Stärkung der privaten Rente. Dabei sei es denkbar, das Konzept der Ampelkoalition für ein Altersvorsorgedepot erneut aufzugreifen. Der SPD-Chef merkte an, dass man an bestehende Ansätze anknüpfen oder auch „noch viel mehr machen“ könnte.
Klingbeil kündigte zudem an, bald einen Gesetzentwurf für die sogenannte Frühstart-Rente vorzulegen. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die private Altersvorsorge von Kindern und Jugendlichen finanziell zu fördern. „Wir arbeiten mit Hochdruck dran“, versicherte Klingbeil. Er sieht in der Frühstartrente einen potenziellen „Gamechanger“, der zu mehr Offenheit der gesamten Gesellschaft für Kapitalmärkte beitragen könnte. Sein Ziel ist es, dass private Altersvorsorge bereits in jungen Jahren Relevanz erlangt. Er fände es „gut, wenn man in der Schule lernt, welche Chancen es am Kapitalmarkt gibt und wie man sich da bewegt.“
Deutschlandfonds zur Mobilisierung privaten Kapitals
Ein weiteres wesentliches Element der Pläne des Finanzministers ist die zügige Auflage eines Deutschlandfonds gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). „Mein Ziel ist, dass wir in diesem Jahr mit der ersten Stufe des Deutschlandfonds starten“, so Klingbeil. Dieser Fonds soll als „Andockstelle für privates Kapital“ dienen. Der Bund werde dafür mindestens zehn Milliarden Euro bereitstellen. Durch die Mobilisierung privaten Kapitals sollen die Mittel auf bis zu 100 Milliarden Euro gehebelt werden können. Dieses Kapital sei für Investitionen in Deutschland vorgesehen. Klingbeil berichtete von einem großen Interesse internationaler Investoren. „Die stehen Schlange“, sagte er und betonte, dass Deutschland für diese Investoren Priorität habe und sie hier „eine gute Gelegenheit“ sähen.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
