Kritik an fossiler Strategie

Brüssel: Beschwerde gegen Reiches Graskraftwerkspläne eingereicht

Im Streit um die geplante Kraftwerksstrategie von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat das deutsche Energieunternehmen 1Komma5Grad eine Beschwerde bei der EU-Kommission in Brüssel eingereicht. Das Unternehmen kritisiert die geplanten Beihilfen für Gaskraftwerke als wettbewerbsverzerrend und fordert einen technologieoffenen Wettbewerb.
Brüssel: Beschwerde gegen Reiches Graskraftwerkspläne eingereicht
Brüssel: Beschwerde gegen Reiches Graskraftwerkspläne eingereicht
Katherina Reiche am 17.10.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Das deutsche Energieunternehmen 1Komma5Grad hat in Brüssel bei der -Kommission Beschwerde gegen die geplante Kraftwerksstrategie von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) eingereicht. Dies geht aus einer Stellungnahme hervor, über die der Sender ntv berichtet.

1Komma5Grad kritisiert die von Reiche geplanten Beihilfen für den Zubau von bis zu 20 Gigawatt an neuen Gaskraftwerken als einen marktschädigenden Eingriff, der den Wettbewerb verzerrt. Nach Ansicht des Unternehmens würden diese Pläne die Kosten der Energiewende unnötig in die Höhe treiben und damit die Strompreise für Endverbraucher belasten.

Die beabsichtigt, mit Gaskraftwerken die Versorgungssicherheit in Zeiten sicherzustellen, in denen Wind- und Photovoltaikanlagen nicht ausreichend Strom liefern können. Für den Bau dieser Kraftwerke sollen staatliche Beihilfen gewährt werden, die jedoch die Zustimmung der EU-Kommission benötigen. Gemäß EU-Beihilferecht dürfen staatliche Hilfen grundsätzlich nur für klimafreundliche Technologien vergeben werden.

Phillipp Schröder, der Chef von 1Komma5Grad, sieht in der Stellungnahme an die Brüsseler Aufsichtsbehörde „gebündelte dezentrale Systeme in Form virtueller Kraftwerke“ als Alternative zu Gaskraftwerken nicht ausreichend berücksichtigt. Er plädiert für einen technologieoffenen Wettbewerb zwischen zentralen und dezentralen Energieerzeugungssystemen.

Im Gegensatz zu ihrem Amtsvorgänger Robert Habeck (Grüne) scheint Reiche größere Mengen an Gaskraftwerken bauen zu wollen, die primär der Versorgungssicherheit dienen und nicht zwingend auf Wasserstoff umrüstbar sein sollen. Diese Strategie hat in der Branche und bei Verbänden Kritik ausgelöst. Ein Hauptargument ist, dass sogenannte Dunkelflauten auch durch Großspeicher und andere Technologien anstelle des derzeit teuer importierten fossilen Energieträgers Erdgas aufgefangen werden könnten.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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