Die Detail-Bewertungen zeichnen ein düsteres Bild für die Regierungsmannschaft in Berlin. Lediglich 9 Prozent der Befragten vergeben die Note „gut“, ein „sehr gut“ findet sich in der Umfrage des Instituts forsa kein einziges Mal. Die breite Masse pendelt zwischen „befriedigend“ (33 Prozent) und „ausreichend“ (27 Prozent). Fast ein Drittel der Bürger stellt der Regierung sogar ein vernichtendes Urteil aus: 15 Prozent meinen, die Leistung sei „mangelhaft“, 14 Prozent halten sie für „ungenügend“.
Den größten Zuspruch erfährt die Regierung noch bei den eigenen Anhängern. Wähler der CDU/CSU benoten die Arbeit im Schnitt mit 3,0. Am anderen Ende des Spektrums stehen die AfD-Wähler, die mit einer Durchschnittsnote von 5,1 ihre radikale Ablehnung zum Ausdruck bringen.
Kritik an Merz persönlich – auch aus eigenen Reihen
Besonders im Fokus der Kritik steht Bundeskanzler Friedrich Merz. Eine überwältigende Mehrheit von 69 Prozent der Deutschen wirft ihm vor, sich zu wenig um die Sorgen und Nöte der Menschen im eigenen Land zu kümmern. Nur 27 Prozent empfinden sein Engagement hier als ausreichend. Brisant: Diese Meinung teilen auch 40 Prozent der Unionsanhänger. Im Osten der Republik ist die Unzufriedenheit mit 79 Prozent besonders ausgeprägt.
Auch die Kernkompetenz, die Merz oft zugeschrieben wird, steht bei den Bürgern auf dem Prüfstand. Auf die Frage, ob er die Wirtschaft wieder voranbringen könne, ist die Nation gespalten: 46 Prozent trauen es ihm zu, 49 Prozent jedoch nicht. Insbesondere unter den Erwerbstätigen überwiegt die Skepsis – hier sehen 52 Prozent keine wirkliche Führungskraft bei Merz in Wirtschaftsfragen. Zwar stärken ihm 74 Prozent der CDU/CSU-Anhänger den Rücken, doch bei den Wählern anderer Parteien wie der Linken (31 Prozent) oder der AfD (16 Prozent) ist das Vertrauen gering.
Weniger Streit, aber kein Vertrauensvorschuss
Ein kleiner Lichtblick für die Koalition: Immerhin 49 Prozent der Bundesbürger nehmen wahr, dass es in der neuen Regierung aus Union und SPD weniger Zoff gibt als noch zu Zeiten der Ampel. Demgegenüber stehen allerdings 45 Prozent, die genauso viel oder sogar mehr Streitigkeiten erkennen. Vor allem die Anhänger von CDU/CSU (74 Prozent) und SPD (62 Prozent) empfinden die Zusammenarbeit als harmonischer.
Dieser geringere Streitfaktor übersetzt sich jedoch nicht in persönliche Zustimmung für den Kanzler. Nur 35 Prozent der Befragten zeigen sich mit der Amtsführung von Friedrich Merz zufrieden, während 60 Prozent unzufrieden sind. Der Rückhalt ist selbst bei den Anhängern von Grünen (27 Prozent), dem Koalitionspartner SPD (43 Prozent) oder der Linken (13 Prozent) schwach ausgeprägt.