Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat nach der Vorlage von Dokumenten an das ZDF, die ein von Israel getötetes Mitglied der Produktionsfirma PMP als Hamas-Angehörigen ausweisen sollen, eine umfassende Aufklärung über den Einfluss der Hamas auf Medien gefordert. „Es liegt in der Verantwortung der hiesigen Medien, die Zuschauer über das Ausmaß der Hamas-Unterwanderung aufzuklären“, erklärte Prosor gegenüber der „Welt“ (Mittwochausgabe).
Prosor mutmaßte, dass die Hamas Bilder gezielt als Waffe einsetze und der Fall des ZDF lediglich ein Einzelfall sei. Er behauptete, dass „viele vermeintliche Journalisten bereits als Terroristen enttarnt wurden.“ Weiter führte er aus: „Selbst wenn nur der Kabelträger für die Hamas arbeitet, überlegt der Leiter der Produktionsfirma vor Ort zweimal, welche Bilder nach Deutschland gesendet werden. Der Hamas-Filter wirkt automatisch.“
Das ZDF hatte am Montag bekannt gegeben, dass ein israelisches Dokument belege, dass ein Ingenieur der Partnerfirma Palestine Media Production (PMP) als Mitglied der Terrororganisation Hamas identifiziert wurde. Daraufhin wurde die Zusammenarbeit mit PMP umgehend beendet. Der betroffene Ingenieur war Mitte Oktober bei einem israelischen Angriff getötet worden.
Da die israelische Armee Journalisten den Zugang zum Gaza-Streifen verwehrt, sind westliche Medien auf Kooperationen mit lokalen Partnerfirmen angewiesen, um aus Gaza berichten zu können. Laut der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ liegen die Palästinensischen Gebiete auf Platz 163, während Israel den 112. Rang von insgesamt 180 belegt. Seit Oktober 2023 wurden in Gaza über 200 Medienschaffende getötet.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)