Kritik an Bahnreform

Berlin: Bahnbranche zweifelt an Schnieders Ambitionen

Die deutsche Bahnbranche äußert Bedenken hinsichtlich der Reformpläne von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Die Ambitionen zur Modernisierung der Deutschen Bahn werden als „etwas zu lasch“ bewertet, während Forderungen nach einer umfassenden Strategie bis Anfang 2027 laut werden. Gleichzeitig wird der Pünktlichkeits-Zielwert für den Fernverkehr kritisch beleuchtet.
Berlin: Bahnbranche zweifelt an Schnieders Ambitionen
Berlin: Bahnbranche zweifelt an Schnieders Ambitionen
Bahnstrategie des Bundes und Beitrag der Branche zum Nahverkehr am 22.09.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Die deutsche Bahnbranche hat die Reformpläne von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) für die Deutsche als „etwas zu lasch“ bewertet. Dies gab Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Montag in bekannt. Er betonte, dass 2027 als „magisches Jahr für den Schienenverkehr“ gelte, in dem elementare Neuerungen wie die Trassenpreisreform und der Infra-Plan scharfgeschaltet werden sollen.

Flege kritisierte, dass die Strategie bereits vor diesem Zeitpunkt stehen müsse, anstatt lediglich ein Fundament zu legen. Die eigenen Zielsetzungen der seien im Vergleich zu den konkreten und ambitionierten Forderungen an die DB AG oft ohne Zieljahr formuliert. „Wir möchten gerne, dass in diesem Jahr die Bahnstrategie so vervollständigt wird, dass wir als Bahnverbände von einer Strategie reden können, und das muss ganz wesentlich in der Taskforce, aber auch in weiteren Gesprächen passieren“, so Flege. Diese Vervollständigung dürfe nicht länger als bis Anfang 2027 dauern.

Auch der von Schnieder genannte Zielwert von 70 Prozent Pünktlichkeit im Fernverkehr bis 2029 wurde von Flege als „erstmal sehr ernüchternd“ bezeichnet. Angesichts der zahlreichen Baustellen sei dieser Wert jedoch realistisch. Flege stellte klar: „Hätten wir dieses intensive Baugeschehen aufgrund der jahrzehntelangen Vernachlässigung der Infrastruktur nicht, wäre es ein völlig ambitionsloses Ziel und auch deutlich zu wenig.“ Er betonte die Notwendigkeit, weiterhin intensiv zu bauen, räumte aber ein, dass dies „schwer zu vereinbaren mit einem flächenweit hohen Pünktlichkeitswert“ sei.

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