Wenn der Vierbeiner nicht genug bekommt

Experten warnen: Wenn der Hund plötzlich ständig Durst hat – so erkennen Halter Diabetes bei Vierbeinern

Plötzlich trinkt der Hund ungewöhnlich viel oder verliert trotz gutem Appetit an Gewicht? Was viele zunächst nicht ernst nehmen, kann auf Diabetes mellitus hinweisen – eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen bei Hunden. Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) erklärt, welche Anzeichen alarmierend sind und wie betroffene Tiere erfolgreich behandelt werden können.
Experten warnen: Wenn der Hund plötzlich ständig Durst hat – so erkennen Halter Diabetes bei Vierbeinern
Experten warnen: Wenn der Hund plötzlich ständig Durst hat – so erkennen Halter Diabetes bei Vierbeinern
Foto: insidebw.de / AI

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Eine unterschätzte Erkrankung

Diabetes beim Hund ist kein Einzelfall. Immer mehr entwickeln im Laufe ihres Lebens die sogenannte Zuckerkrankheit, die oft schleichend beginnt und daher leicht übersehen wird. Besonders betroffen sind Hunde mittleren und höheren Alters. Früh erkannt lässt sich die Erkrankung jedoch gut in den Griff bekommen.

Typische Symptome: Wenn das Wasser nicht reicht

Eines der auffälligsten Warnsignale ist verstärkter Durst. Betroffene Hunde trinken deutlich mehr als gewöhnlich und müssen entsprechend häufiger Wasser lassen. Hinzu kommen häufig Appetitsteigerung, Gewichtsverlust, Müdigkeit, ein stumpfes Fell und in manchen Fällen eine Trübung der Augenlinse.

Wer solche Veränderungen bemerkt, sollte zeitnah den Tierarzt aufsuchen. Ein einfacher Blut- oder Urintest kann schnell zeigen, ob der Blutzuckerspiegel erhöht ist.

Warum Hunde Diabetes bekommen

Während beim Menschen zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes unterschieden wird, erkranken Hunde fast ausschließlich an Typ 1. Dabei produziert die Bauchspeicheldrüse zu wenig oder gar kein Insulin – das Hormon, das dafür sorgt, dass Zucker aus dem Blut in die Körperzellen gelangt.

Fehlt Insulin, bleibt der Zucker im Blutkreislauf, der Blutzucker steigt und der Körper verliert seine Energiequelle. Ohne Behandlung kann es zu schweren Stoffwechselstörungen und Organschäden kommen.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose von Diabetes beim Hund ist unkompliziert. Ein Tierarzt misst den Blutzuckerwert und untersucht gegebenenfalls den Urin auf Zucker. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend, um Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Die Behandlung besteht in der Regel aus einer täglichen Insulingabe, die der Halter nach tierärztlicher Anleitung selbst verabreichen kann. Zusätzlich werden Spezialfutter und regelmäßige Fütterungszeiten empfohlen, um den Blutzucker zu stabilisieren. Eine ausgewogene Ernährung und tägliche Bewegung unterstützen die Therapie.

Alltag mit einem diabetischen Hund

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase lässt sich die Insulintherapie gut in den Alltag integrieren. Für viele Halter wird sie schnell zur Routine. Unterstützend hilft es, ein Tagebuch zu führen, in dem Trinkmenge, Futteraufnahme und Aktivität dokumentiert werden. So können Tierärzte die Behandlung besser überwachen und Anpassungen vornehmen.

Wichtig sind feste Tagesabläufe – unregelmäßige Fütterungszeiten oder stark schwankende Aktivität können die Blutzuckerwerte beeinflussen. Mit etwas Organisation bleibt der Alltag stabil, und der Hund profitiert von einem gleichmäßigen Stoffwechsel.

Gute Aussichten bei früher Diagnose

Auch wenn die Diagnose Diabetes zunächst beunruhigend klingt, ist die Prognose bei rechtzeitiger Behandlung günstig. Mit konsequenter Insulingabe, angepasster Ernährung und regelmäßiger Kontrolle durch den Tierarzt können betroffene Hunde viele Jahre lang aktiv und lebensfroh bleiben.

Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. betont die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Tierarztpraxis und Tierhalter, um eine stabile Einstellung und langfristige Lebensqualität zu erreichen.

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