Mehr Zwangsversteigerungen bundesweit
Die Nachwehen der niedrigen Zinsphase hallen deutlich nach. Rund 3.250 Zwangsversteigerungstermine sind aktuell bundesweit für die kommenden Wochen und Monate angesetzt. Das ist ein Anstieg von etwa 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen ist Nordrhein-Westfalen mit 910 angekündigten Terminen, ein Drittel mehr als noch vor einem Jahr. Auch in Bayern ist ein Zuwachs von rund zehn Prozent zu verzeichnen.
Hohe Zinsen als Hauptgrund
Die Ursache für diese Entwicklung liegt auf der Hand: Gestiegene Kreditzinsen. Seit nunmehr drei Jahren pendeln die Zinssätze für Immobilienkredite zwischen drei und vier Prozent. Nach Jahren, in denen Zinsen für langfristige Kredite bei etwa einem halben Prozent lagen, können viele Kreditnehmer ihre Raten nicht mehr bedienen. Insbesondere läuft bei zahlreichen bestehenden Krediten die oftmals vereinbarte zehnjährige Zinsbindung aus und kann zu den aktuellen Konditionen nicht mehr verlängert werden. Dies führt dazu, dass die Immobilien, die in der Vergangenheit auch bei hohen Preisen noch relativ einfach zu finanzieren waren, nun zum Verkauf stehen.
Organisatorische Gründe unwahrscheinlich
Obwohl theoretisch auch rein organisatorische Gründe für die Zunahme der Terminankündigungen denkbar wären, zeigt der jährliche Vergleich mit den tatsächlichen Versteigerungen eine hohe Korrelation. Die dts Nachrichtenagentur erfasste die aktuellen Daten der deutschen Amtsgerichte. Die Tendenz ist klar: Immobilienbesitzer geraten zunehmend unter Druck.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)




