Bobsla ist kein Motorschlitten, kein klassisches Gefährt, das Berge hochzieht oder Lasten transportiert. Es ist ein elektrischer Schnee-Kart, gebaut für kurze Strecken, spektakuläre Kurven und Adrenalinmomente. Statt Ski nutzt Bobsla zwei elektrisch betriebene Raupen, gesteuert über Drehmoment. Tief sitzend, beinahe untrennbar mit der Piste verbunden, erreichen Fahrerinnen und Fahrer eine Mischung aus Go-Kart-Feeling und Schneevergnügen – ohne Abgase, ohne ohrenbetäubenden Lärm, ohne Wintersporterfahrung.
Ein Wintergefährt ohne Grenzen
Das Konzept folgt einem klaren Trend: ruhiger, sauberer, effizienter Wintersport. Klassische Schneemobile gelten als schwer, laut und kraftstoffintensiv. Bobsla hingegen setzt auf die Fortschritte der Elektromobilität: Batterien statt Benzin, Drehmoment statt Verbrenner, Bedienkomfort statt Trainingsstunden.
Zwei 48-Volt-Motoren treiben das Gefährt an. Die Geschwindigkeit wird elektronisch auf 30–35 km/h begrenzt, kann aber technisch bis zu 50–55 km/h erreichen. Eine Akkuladung liefert 4 bis 6 Fahrten à 10 bis 15 Minuten – genug für Gruppenbetrieb, touristische Stationen oder Firmenangebote.

Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Dank tiefem Schwerpunkt gilt das Fahrzeug als nahezu unkippbar. Das macht es zum ersten Schneegerät, das Erlebnischarakter und Einsteigerfreundlichkeit vereint. Und genau das fasziniert die Löwen: Ein Produkt, das nicht nur den Schneetourismus neu denkt, sondern auch Menschen erreicht, die keine Skier, Boards oder Kufen gewohnt sind.
Der Pitch: von Begeisterung zu kaltem Stahl
Der Auftritt beginnt souverän. Zahlen klar, Vision verständlich, Prototyp einsatzbereit. Dann kommt der Moment, der in die DHDL-Geschichte eingeht.
Frank Thelen – neugierig, technikverliebt wie immer – will Bobsla testen. Draußen neben dem Studio, glatter Hallenboden, keine Schneedecke.
Ein sportlicher Investor, ein elektrisches Schneefahrzeug – was soll schon passieren?
Er steigt ein, beschleunigt, lacht, rast – und plötzlich kippt die Stimmung.
Thelen rauscht ungebremst in ein Metalltor. Die Halle verstummt, Panik bei Judith Williams:
„Langsam! LANGSAM!“ – zu spät.
Der Crash ist heftig, das Tor verformt, Thelen schockiert – aber unverletzt. Er entschuldigt sich, wirkt benommen, erklärt:
„Ich habe gebremst – aber es hat nicht gebremst.“
Ein Moment, der zeigt: Innovation kann begeistern – aber sie kann auch Angst machen.

Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Ab diesem Augenblick ist klar: Das wird eng
Der Unfall überschattet alles Weitere. Selbst ein starkes Produkt verliert gegen ein Gefühl, und dieses Gefühl lautet:
Kontrolle? Unklar. Risiko? Zu hoch.
Die Löwen steigen aus. Kein Kapital, kein Deal, keine zweite Chance im Studio.
Für die Gründer bitter – aber der Auftritt sorgt für enorme Aufmerksamkeit, denn selten hat ein Pitch so wortwörtlich eingeschlagen.
Die wichtigsten Infos zu Bobsla bei „Die Höhle der Löwen“
Startup: Bobsla
Gründer: Sergey Ignatyev & Werner Kirchner-Höffer
Herkunft: Wattens, Österreich
Produkt: Elektrisch betriebener Schnee-Kart / E-Schneemobil für Fun-Racing und Kurzstrecken
Zielgruppe: Wintertourismus, Erlebnisparks, Eventanbieter, Hotels, Firmenkunden, Outdoor-Resorts
Besonderheit: Elektromobilität auf Schnee – emissionsfrei, wendig, tief liegender Schwerpunkt, nahezu unkippbar, wartungsarm
Pitch-Datum: 08.12.2025 (Weihnachtsspecial „Endlich Weihnachten“)
Kapitalgesuch: 500.000 Euro
Angebotene Beteiligung: 25 %
Firmenbewertung: 1.500.000 Euro
Finaler Deal: Kein Deal
Sortiment:
- Bobsla Schnee-E-Kart für Erwachsene
- Kinderfahrzeug-Variante
- Logistik- / Service-Plattformen in Entwicklung
- Kommender E-Schneescooter mit geplanter Zulassung
Preis: ca. 7.900 Euro pro Fahrzeug
Website: bobsla.com
Instagram: bobsla_tirol
Was bedeutet Bobsla für den Wintertourismus?
Während Ski, Lifte und Schlitten seit Jahrzehnten dominieren, drängt Elektromobilität in die Berge. Immer mehr Regionen suchen Wege, Energieverbrauch, Lärm und Flächenverbrauch zu reduzieren. Bobsla passt exakt in diese Bewegung – eine Erlebnisinnovation, die Spaß verkauft, ohne Spuren zu hinterlassen.
Und genau hier liegt der Wert des Konzepts:
Es braucht kein riesiges Skigebiet, keine Seilbahn, kein Alpental. Ein kompakter Parcours genügt, und schon kann ein Ort zum Winter-Fun-Hotspot werden.
Fazit: Kein Deal – aber Potenzial mit PS im Schnee
Bobsla hat keinen Investor gewonnen – doch das war nach dem Crash fast nebensächlich. Was bleibt, ist ein Produkt, das zeigt, wie weit Elektromobilität im Winter bereits ist, und dass Innovation nicht immer ohne Risiko funktioniert.
Das Startup hat einen Moment geschaffen, den niemand vergisst.
Und manchmal ist genau das der Anfang einer Marke.
Der Bobsla fährt nicht von der Bühne – er rauscht ins Gedächtnis.
„Die Höhle der Löwen“ kann jederzeit bequem auf RTL+ gestreamt werden.





