Die Tanne als Multitalent
Mai stammt aus einem traditionsreichen Familienbetrieb, der seit Jahrzehnten Weihnachtsbäume verkauft. Bei der Arbeit auf den Tannenhöfen machte er eine überraschende Entdeckung: Junge Tannentriebe schmecken zitronig-frisch und sind reich an Vitamin C. Aus dieser Erkenntnis entstand nicht nur ein Produkt, sondern ein komplettes Ökosystem aus Wald und Wertschöpfung.
Seine Vision: Die Tanne soll nicht nur vor Weihnachten glänzen, sondern 365 Tage im Jahr. Dafür entwickelte er inzwischen 41 Food- und Beauty-Produkte – eine Marke, die gleichermaßen riecht, schmeckt und erlebt werden kann.
Von Pesto bis Parfüm – die Produktwelt
Im Mittelpunkt stehen ungewöhnliche Kombinationen, die in der Show für Staunen sorgen:
- Tannenpesto – der Bestseller mit Waldnote
- Tannen-Eierlikör und Gin – Spirituosen mit überraschend frischem Aroma
- Marmelade, Salz, Nudeln, Senf, Sirup, Gelee – die Tanne als Küchenrevolution
- Seifen, Handcremes, Badesalze, Shampoo, Raumdüfte – Waldwellness für Bad und Schlafzimmer
- Duftkerzen – Weihnachtsgefühl ohne Saison
Preislich bewegt sich das Sortiment zwischen
3 und 6 Euro für Feinkost,
3 bis 25 Euro für Kosmetik
und 10,90 bis 42 Euro für Spirituosen.
Damit ist TannTastisch nicht nur ein kurioses Konzept, sondern eine vollwertige Lifestyle-Marke, die Essen, Duft und Erlebnis kombiniert.
Der Pitch – Waldgeruch im Studio
Als Mai die ersten Produkte auf den Tisch stellt, passiert etwas, das selten vorkommt: Es riecht plötzlich nach Wald. Die Löwen probieren sich durch Pesto, Nudeln und Likör. Die Reaktionen reichen von ehrlicher Verwunderung bis zu strategischer Skepsis – denn allen ist klar: Die Idee ist ungewöhnlich, aber mutig.
Doch ein Problem steht im Raum:
Reicht das Geschäftsmodell über die Feiertage hinaus?
Kann man Tannennudeln wirklich im Juli verkaufen?
Und wie wird aus 41 Produkten eine klare Marke?
Der Deal – Hoffnung und Grenzen
Der Gründer möchte 100.000 Euro für 25 Prozent der Anteile und bewertet sein Unternehmen mit 300.000 Euro. Ein realistischer Ansatz – doch die Löwen tun sich schwer.
- Frank Thelen zweifelt am Sortiment
- Ralf Dümmel sieht Herausforderungen im Vertrieb
- Janna Ensthaler hält die Marke für zu breit
- Judith Williams ringt mit der Frage, ob ein saisonales Produkt ein Ganzjahresgeschäft sein kann
Am Ende steht fest: Kein Deal– trotz Begeisterung für die Idee. Ein Rückschlag? Nur auf dem Papier.
Warum TannTastisch trotzdem Potenzial hat
Statt Enttäuschung folgt Realitätssinn. Mai kündigt an, sein Sortiment zu straffen, Produktionsprozesse zu stabilisieren und den Onlinehandel auszubauen. Erste Effekte sind bereits sichtbar: Immer mehr Menschen entdecken Tanne als Erlebnis, Duft und Geschmacksträger – weit weg vom Weihnachtsbaum-Klischee.
Die wichtigsten Fakten zu TannTastisch
- Startup: TannTastisch
- Gründer: Dr. Christian Mai
- Sitz: Werder (Havel)
- Produkte: 41 Food-, Pflege- & Duftprodukte rund um die Nordmanntanne
- Preise: Feinkost ab 3 €, Kosmetik bis 25 €, Spirituosen bis 42 €
- Kapitalgesuch: 100.000 €
- Anteil: 25 %
- Bewertung: 300.000 €
- Shop: tanntastisch.de
Fazit: Kein Baum wie jeder andere
TannTastisch ist weit mehr als ein kurioses Weihnachtsgag-Produkt. Es ist eine Neudefinition eines uralten Rohstoffs, der sonst nur wenige Wochen im Mittelpunkt steht. Mai verwandelt die Tanne in ein Ganzjahresprodukt – kulinarisch, kosmetisch und emotional.
Ob die Tanne das nächste Trendgewürz wird?
Ob der Wald als Duft- und Geschmackserlebnis bleibt?
Fest steht: Dieser Gründer hat die Tanne aus der Ecke geholt – und ihr ein zweites Leben gegeben.
„Die Höhle der Löwen“ kann jederzeit bequem auf RTL+ gestreamt werden.





