Die Idee klingt simpel, hat aber enormes Potenzial: Statt einen bestimmten Laden zu verschenken, verschenkt Joy_ ein Wunschprodukt, das später digital eingereicht wird. Egal, ob AirPods, ein hochwertiger Mixer, ein Designerstuhl oder eine Zitronenpresse – wenn das Produkt online verfügbar ist, sorgt Joy_ dafür, dass es beim Beschenkten landet. Der Gutschein wird damit nicht zum Kompromiss, sondern zum Tor in unendliche Shoppingwelten.
Die Technik hinter Joy_ – überraschend einfach und doch komplex
Das Herzstück von Joy_ ist ein digitales System, das die Einlösung so gestaltet, wie Menschen heute einkaufen: Produkt auswählen, Link einreichen, fertig. Joy_ übernimmt anschließend die gesamte Kaufabwicklung. Damit verschwindet der nervige Teil eines Gutscheins – Shopbindung, Mindestkaufwerte, Ausschlüsse – und das Geschenk richtet sich endlich nach dem Wunsch des Beschenkten, nicht nach den Grenzen eines Anbieters.
Der Gutschein lässt sich zudem individualisieren. Texte, Fotos, Video-Botschaften und sogar Weinflaschenetiketten können integriert werden. Firmenkunden können hunderte Gutscheine auf einmal personalisieren – ein Bereich, den die Gründer als entscheidenden Wachstumstreiber identifizieren. Damit wird Joy_ nicht nur zum Privatgeschenk, sondern zu einem Werkzeug für Arbeitgeber, Kundengeschenke, Mitarbeiterboni und Jahresabschlusspräsente.
Der Pitch: ruhig gestartet, dann explodiert
Als Franz Koller und Titus Hüsken die Höhle betreten, wirkt alles noch unscheinbar. Doch das ändert sich, sobald sie ihre Demo starten. Die Löwen sehen, wie aus einem einfachen Gutschein in Sekunden ein personalisiertes Geschenk entsteht, und wie Links im System erkannt und abgerechnet werden. Besonders der Hinweis auf die extrem hohen Abrufzahlen über Firmenkunden sorgt für ein kollektives Stirnrunzeln – und für Interesse.
Dann wird es hitzig. Margen, Bewertungen, Einkaufsvorteile – alles landet auf dem Tisch. Die Firmenbewertung sorgt für Diskussionen, die Tonlage steigt. Carsten Maschmeyer zweifelt, Ralf Dümmel bleibt reserviert, Dagmar Wöhrl steigt aus. Doch Frank Thelen erkennt den potenziellen Goldschatz, spricht über „den größten Gutscheinmarkt Europas“ und legt ein Angebot auf den Tisch. Janna Ensthaler kontert, feilt an ihrem Vorschlag und kämpft – denn sie sieht in Joy_ eine Plattform, nicht nur ein Produkt.
Die Verhandlungen laufen wie ein emotionales Jahresfinale – und genau das war es ja auch.
Der Deal – und die Überraschung
Die Gründer bleiben hart: 10 Prozent – nicht mehr. Das ist mutig, und es kostet sie andere Löwen. Doch Janna bleibt. Am Ende bekommt sie das, was sie will.
Deal:
350.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile – mit Janna Ensthaler
Damit sinkt die Bewertung, aber nicht der Anspruch. Joy_ hat nun eine Partnerin, die nicht nur Kapital, sondern auch Markenverständnis, Netzwerk und Europa-Strategie mitbringt.
Die wichtigsten Infos zu Joy_ bei „Die Höhle der Löwen“
- Startup: Joy_
- Gründer: Franz Koller & Titus Hüsken
- Herkunft: Berlin
- Produkt: Digitaler Universal-Gutschein für jedes online verfügbare Wunschprodukt
- Zielgruppe: Privatnutzer, Firmenkunden, Geschenkgeber ohne Shopbindung
- Besonderheit: Gutschein basiert nicht auf Händlern, sondern auf Produkten; Einlösung per Link oder Foto, personalisierbar mit Video, Text, Bildern, optional als Weinflaschenetikett
- Pitch-Datum: 08.12.2025 (Weihnachtsspecial „Endlich Weihnachten“)
- Kapitalgesuch: 350.000 Euro
- Angebotene Beteiligung: 10 %
- Firmenbewertung: 3.150.000 Euro
- Finaler Deal: 350.000 Euro für 15 % – mit Janna Ensthaler
- Sortiment: Digitale Gutscheine, physische Karten, Firmenlösungen, personalisierte Geschenkformate
- Preisrahmen: individuell zwischen 10 Euro und 250 Euro
- Einlösung: Wunschprodukt-Link einreichen, Joy_ wickelt den Kauf ab
- Ziel: Das erste Gutscheinmodell, das Wünsche statt Shops verschenkt
- Webseite: givingjoy.de
- Instagram: givingjoy_
Und nach der Show?
Der TV-Auftritt war kein Strohfeuer. Joy_ erweitert derzeit seine Plattform, optimiert den Einlöseprozess und zieht immer mehr Firmenkunden an. Zudem bietet das Startup eine Aktion an:
Wer einen Gutschein ab 50 Euro verschenkt, erhält 5 Euro Guthaben zusätzlich – aber nur, wenn dieser weitergegeben wird. Eigennutzung? ausgeschlossen.
Damit bleibt Joy_ seinem Versprechen treu: Geschenke sollen Menschen erreichen, nicht Schubladen.
Fazit: Ein Gutschein, der ein System verändert
Joy_ hat nicht das Rad neu erfunden – aber den Reifen. Statt Geschenke an Shops zu binden, bindet Joy_ sie an echte Wünsche. Das Startup trifft einen Trend, der in der digitalen Konsumkultur lange auf ein funktionierendes Modell gewartet hat.
Wenn klassische Gutscheine das Problem sind – dann könnte Joy_ die Antwort sein.
„Die Höhle der Löwen“ kann jederzeit bequem auf RTL+ gestreamt werden.





