Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) hat sich angesichts der Fertigstellungszahlen des vergangenen Jahres skeptisch zur aktuellen Entwicklung im deutschen Wohnungsbau geäußert. Für das laufende Jahr prognostiziert sie gegenüber dem Handelsblatt ein schlechteres Ergebnis als die 250.000 fertiggestellten Wohnungen des Vorjahres.
Um gegenzusteuern, kündigte Hubertz an, 800 Millionen Euro aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz freizugeben. Ziel ist es, geplante, aber noch nicht begonnene Bauprojekte zügig in die Tat umzusetzen. Die Ministerin verspricht sich davon einen spürbaren Impuls für den Sektor. Der Programmstart ist für den 16. Dezember vorgesehen, die Konditionen für zinsverbilligte Kredite werden kurz zuvor von der KfW bekannt gegeben. Hubertz betont, dass viele Bauvorhaben bereits in den Schubladen liegen und nun angegangen werden können.
Förderung für effiziente und nachhaltige Wohnungen
Aktuell befinden sich deutschlandweit rund 760.000 Wohnungen im Bauüberhang. Die bereitgestellten 800 Millionen Euro sollen für eine hohe fünfstellige Zahl an Wohnungen ausreichen. Dabei wird der Effizienzhausstandard 55 (EH 55) wieder gefördert, der zuletzt keine Beachtung fand. Eine wesentliche Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Wärme in den neuen Gebäuden zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt wird.
Wer eine Baugenehmigung besitzt, kann bis zu 100.000 Euro pro Haus oder Wohnung an zinsverbilligten Krediten beantragen. Die Mittelvergabe erfolgt nach dem Windhundprinzip, solange der Fördertopf gefüllt ist. Auch jetzt noch ist die Beantragung einer Baugenehmigung möglich. Kommunen haben zusätzlich die Möglichkeit, einen Zuschuss von fünf Prozent zu erhalten. Hubertz verdeutlichte, dass das Programm zeitlich befristet ist und die Mittel schnell vergeben werden. Eine Prognose zur genauen Dauer der Verfügbarkeit war der Ministerin nicht möglich.
(Mit Material der der dts Nachrichtenagentur erstellt)

