Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert von der Politik mehr Investitionen in sichere, saubere Bahnhöfe. Der Bundesvorsitzende, Detlef Neuß, äußerte sich dazu gegenüber der „Rheinischen Post“ und betonte die Notwendigkeit von Verbesserungen.
Neuß führt an, dass „Obdachlose, Drogenabhängige, Betrunkene und gewaltbereite Gruppen an Bahnhöfen dazu führen, dass gerade Frauen abends Fahrten mit der Bahn vermeiden.“ Dies zeige eine besorgniserregende Entwicklung im Bahnverkehr.
Zusätzlich zur allgemeinen Verunsicherung habe sich laut Neuß auch die Stimmung aggressiver entwickelt. Er beschreibt eine Veränderung im Umgang mit Kontrollpersonal: „Früher war der Schaffner eine Autorität, vor dem Menschen ohne Fahrkarte geflohen sind. Heute trifft der Schaffner auf Schwarzfahrer, die ihn beschimpfen, bespucken oder treten statt wegzulaufen.“
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, schlägt der Bundesvorsitzende eine Reihe von Maßnahmen vor. Dazu gehören „Mehr Polizeikontrollen und Personal an den Bahnhöfen“, welche die Situation deutlich verbessern könnten. Er weist auch auf die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen der Drogenszene hin, die sich „vielerorts auch hinterm Bahnhof auf“halte. Hierfür sei primär die Polizei der Länder und nicht die Bundespolizei zuständig.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sauberkeit der Anlagen. Neuß betont: „Wenn sich Familien und Frauen wohler fühlen sollen, muss auch mehr in die Sauberkeit investiert werden.“ Abschließend kritisiert er die Praxis, Laternen im Umfeld von Bahnhöfen aus Energiespargründen zu dimmen, da „diffuses Licht Menschen Angst macht, weil sie nicht sehen, was um sie herum geschieht.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

