Museen in Sorge

Nach Louvre-Einbruch: Museen erleben zunehmende Gewalt

Nach einem dreisten Einbruch in den Pariser Louvre melden Museen in Deutschland eine Zunahme brutaler Überfälle. Der Deutsche Museumsbund beklagt eine „Kurve nach oben“, bei der Täter immer rücksichtsloser vorgehen, um wertvolle Kunstobjekte zu erbeuten und schnell zu veräußern. Dies hat zur Folge, dass deutsche Museen ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärfen.
Nach Louvre-Einbruch: Museen erleben zunehmende Gewalt
Nach Louvre-Einbruch: Museen erleben zunehmende Gewalt
Grünes Gewölbe (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Der Deutsche Museumsbund schlägt nach dem jüngsten Einbruch in den Pariser Louvre Alarm. Es werde eine alarmierende Zunahme an dreisten Überfällen und eine Verschärfung der Bedrohungslage in deutschen Museen beobachtet. Dies sagte Remigiusz Plath, Sprecher des Arbeitskreises Gebäudemanagement und beim Deutschen Museumsbund, im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Man sehe einen klaren Trend hin zu verstärkter Gewaltanwendung bei Diebstählen. Ziel sei es, in kürzester Zeit Wertgegenstände zu entwenden, um diese gewinnbringend zu veräußern.

„Das gab es vor zehn, 15 Jahren noch nicht. Da sehen Sie schon eine Kurve, die nach oben geht“, erläuterte Plath. Diese beunruhigende Entwicklung habe sich in den letzten fünf bis zehn Jahren etabliert. Als Beispiele führte Plath den Raub im Grünen Gewölbe in Dresden und den Diebstahl der Goldenen Münze aus dem Bode-Museum in an.

Laut Plath zeigen diese Vorfälle, dass die Täter keinerlei Rücksicht auf die Unversehrtheit der Artefakte nehmen. „Es geht nur darum, das Gestohlene zu veräußern und dann in Geld umzutauschen“, so seine besorgte Feststellung. Auch der Einbruch im Louvre werde nach aktuellem Erkenntnisstand in die Kategorie des „Rohstoffdiebstahls“ eingeordnet. Plath zog einen Vergleich zur Vergangenheit: „In den 1970er, 80er und 90er Jahre hatte man Kunst gestohlen, weil man die Kunst haben wollte.“

Angesichts dieser Entwicklung reagieren deutsche Museen und erwägen nach dem Vorfall im Louvre eine Verschärfung ihrer Sicherheitskonzepte. „Bei den Museen, die bei uns im Arbeitskreis sind, laufen die Drähte gerade heiß“, berichtete Plath über die aktuelle Lage und die intensiven Beratungen innerhalb der Museumslandschaft.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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