Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sieht sich mit einem unerwarteten finanziellen Engpass konfrontiert. Für den Entwurf des Haushalts 2026 wird aktuell ein Defizit von 21 Millionen Euro prognostiziert. Dies bestätigte der zuständige CDU-Haushaltspolitiker Carsten Körber gegenüber dem Newsletter „Industrie und Handel“ des „Politico“.
Körber äußerte sich besorgt über die Situation: „Wir laufen mit dem Haushalt 2026 in eine kritische Situation, die den Grundsätzen der Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit widerspricht.“ Der Zuschuss für das DLR soll demnach um 14 Prozent auf 550 Millionen Euro sinken. Die nun entstandene Lücke werde Thema in den bevorstehenden Haushaltsberatungen sein, so Körber weiter.
Ein Sprecher des DLR erklärte auf Anfrage, man wolle sich zu den laufenden Haushaltsverhandlungen nicht äußern. Man warte den Prozess ab und werde im Anschluss entscheiden, wie mit den dann verfügbaren Mitteln umgegangen werde.
Hintergrund der Verzögerungen ist offenbar ein Streit um Zuständigkeiten zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium und dem Bundesforschungsministerium. Ursprünglich war geplant, dass das DLR unter die Zuständigkeit von Bundesforschungsministerin Katherina Reiche (CDU) fällt und damit von Dorothee Bärs (CSU) Haus wechselt. Eine endgültige Einigung der beiden Ministerinnen und die Umsetzung des Organisationserlasses von Kanzler Friedrich Merz stehen jedoch noch aus, obwohl dies ursprünglich bis zum 1. August abgeschlossen sein sollte.
„Wir Haushälter verlangen, dass wir bis zur Bereinigungssitzung korrekte Haushaltspläne nach dem neuen Zuschnitt vorliegen haben“, betonte Körber. Er kritisierte das Wirtschaftsministerium, welches „es sich leicht gemacht und dort Einsparungen vorgenommen hat, weil es einfacher ist, bei abwandernden Bereichen zu kürzen.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)