Der Vollmond im August trägt viele Namen, doch keiner ist so bekannt wie der „Störmond“. Entgegen der naheliegenden Vermutung hat dieser Name nichts mit einer nächtlichen Ruhestörung zu tun. Seine Wurzeln liegen tief in der Geschichte der indigenen Völker Nordamerikas. Die Bezeichnung „Sturgeon Moon“ wurde von den Algonkin-Stämmen geprägt, die in der Region der Großen Seen lebten. Für sie war der August die fischreichste Zeit des Jahres und ideal, um den beeindruckenden Stör zu fangen – einen urzeitlichen Fisch, der als „lebendes Fossil“ gilt.
Auch in anderen Kulturen ist der Augustmond fest im Kalender verankert. Im deutschsprachigen Raum kennt man ihn als „Erntemond“ oder „Getreidemond“, da sein helles Licht den Bauern früher half, die Ernte bis spät in die Nacht einzubringen. Andere Namen wie „Donnermond“, wegen der häufigen Sommergewitter, oder „auffliegender Mond“, ein Name des Cree-Volkes für die Zeit, in der Jungvögel flügge werden, zeugen von der tiefen Verbindung zwischen dem Himmel und dem Leben auf der Erde.
Das Himmelsspektakel des August-Vollmonds 2025
In diesem Jahr bietet der Störmond ein besonders eindrucksvolles Schauspiel. Seinen exakten Vollmondzeitpunkt erreicht er am Samstag, den 9. August 2025, um 09:55 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Da dieser Höhepunkt auf den Vormittag fällt, erscheint der Mond sowohl in der Nacht davor (8. auf 9. August) als auch in der Nacht danach (9. auf 10. August) fast perfekt rund am Himmel – ein seltenes Zwei-Nächte-Ereignis.
Hinzukommt der sogenannte „Kupfermond-Effekt“. Weil der Mond im Sommer relativ tief am Horizont steht, muss sein Licht einen längeren Weg durch die Erdatmosphäre zurücklegen. Dabei werden die blauen Lichtanteile gestreut, während die rötlichen und orangen Töne dominieren. Das Ergebnis: Besonders kurz nach seinem Aufgang erstrahlt der Mond in einer intensiven, fast kupferartigen Färbung.
Die Mondaufgangszeiten für Deutschland sind ideal für Beobachter:
- Freitag, 8. August: ca. 20:49 Uhr
- Samstag, 9. August: ca. 20:20 Uhr
Planeten-Parade und ein kleiner Dämpfer für Sternschnuppen-Fans
Als wäre das nicht genug, gesellt sich zum Störmond eine seltene Sechs-Planeten-Konstellation. Saturn und Neptun positionieren sich in unmittelbarer Nähe zum Mond, während Venus und Jupiter als helle Punkte am Himmel leuchten. Mit etwas Glück sind auch Merkur und Uranus zu erspähen.
Für Fans der Perseiden gibt es jedoch eine kleine Einschränkung. Der berühmte Sternschnuppenschwarm erreicht sein Maximum in der Nacht vom 11. auf den 12. August. Zu diesem Zeitpunkt wird der Mond noch zu über 90 Prozent beleuchtet sein. Sein helles Licht könnte viele der feineren Meteore überstrahlen. In diesem einen Fall könnte der „Störmond“ seinem Namen also doch alle Ehre machen – und tatsächlich ein wenig stören.
Tipps für die perfekte Beobachtung
Um das Ereignis in seiner vollen Pracht zu genießen, suchen Sie sich einen Ort mit freiem Blick nach Osten oder Südosten, abseits von störenden Stadtlichtern. Bereits ein einfaches Fernglas kann helfen, die Krater und Strukturen auf der Mondoberfläche im Detail zu erkennen und das faszinierende Farbspiel beim Mondaufgang einzufangen.
Die Namen der Vollmonde im Jahresverlauf
Jeder Vollmond des Jahres trägt traditionelle Namen, die oft auf die Natur oder landwirtschaftliche Zyklen zurückgehen. Hier ist eine Übersicht:
- Januar: Wolfsmond
- Februar: Schneemond
- März: Wurmmond
- April: Pinkmond
- Mai: Blumenmond
- Juni: Erdbeermond
- Juli: Hirschmond
- August: Störmond
- September: Erntemond
- Oktober: Jägermond
- November: Bibermond
- Dezember: Kalter Mond