Von Borneo bis Sumatra: Globale Projekte mit lokalem Impact
Die Wilhelma unterstützt eine Vielzahl von Projekten rund um den Globus. Auf Borneo etwa werden tausende einheimische Futterbäume für Orang-Utans gepflanzt, ein entscheidender Schritt zur Erhaltung dieser bedrohten Spezies. In Sumatra finanziert der Garten mit 50.000 Euro die Betreuung der seltenen Sumatra-Nashörner. Die Geburt eines Nashornkalbs dort ist ein Hoffnungsschimmer für eine Art, von der es nur noch rund 40 Individuen gibt.
Einsatz im Kongo: Schutz trotz Bürgerkrieg
Trotz des Bürgerkriegs im Kongo unterstützt die Wilhelma weiterhin die Ranger und Hundeführer im Virunga-Nationalpark. Ihr unermüdlicher Einsatz für den Schutz der Berggorillas unterstreicht, wie wichtig der Erhalt der Artenvielfalt auch unter schwierigen Bedingungen ist.
Artenschutz als Mission: Wilhelmas strategischer Ansatz
Unter der Leitung von Direktor Dr. Thomas Kölpin hat die Wilhelma ihren Fokus verstärkt auf den Artenschutz gelegt. „Mit so einem Betrag können wir richtig etwas anschieben“, betont Kölpin. Die Wilhelma sieht ihre Rolle nicht nur darin, exotische Tiere und Pflanzen zu zeigen, sondern aktiv in ihren angestammten Lebensräumen zu schützen.
Landkauf für den Naturschutz
Ein zentraler Aspekt der Strategie ist der Erwerb von Land. 2023 leitete die Wilhelma rund 225.000 Euro an gemeinnützige Organisationen weiter, die damit Regenwaldflächen kaufen und unter Schutz stellen. In Ecuador und Belize wurden durch diese Mittel Naturreservate erweitert und biologische Korridore geschaffen.
Einbindung der lokalen Bevölkerung
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Projekte ist die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung. Die Wilhelma setzt auf Aufklärung, Umweltbildung und Armutsbekämpfung, um den Naturschutz nachhaltig zu gestalten. Ein Beispiel hierfür ist das Engagement in Indien, wo die Wilhelma ein Community-Projekt unterstützt, das sich für den vom Aussterben bedrohten Argala-Marabu einsetzt.
Transparente und effektive Verwendung der Mittel
Die Wilhelma stellt sicher, dass die Artenschutzgelder zu 100 Prozent den Projektpartnern zugutekommen. Die Organisationen müssen detailliert Rechenschaft über die Verwendung der Mittel ablegen, was eine effiziente und transparente Nutzung der Gelder gewährleistet.
Notfall-Fonds für akute Krisen
Neben langfristigen Projekten unterhält die Wilhelma auch einen Notfall-Fonds, um bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Waldbränden schnell eingreifen zu können.
Zukunftspläne: Ausbau des in situ Artenschutzes
Die Wilhelma plant, ihren Beitrag zum in situ Artenschutz, also dem Schutz der Tierarten in ihren angestammten Lebensräumen, weiter auszubauen. Dies wird den zoologisch-botanischen Garten Stuttgart noch weiter an Bedeutung im weltweiten Artenschutz gewinnen lassen.
Das Engagement der Wilhelma im Artenschutz zeigt eindrucksvoll, wie Zoos und botanische Gärten über ihre traditionelle Rolle hinauswachsen und einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten können.