US-Ausnahme schwächt globale Mindeststeuer

USA: Ausnahmeregelung untergräbt globale Mindeststeuer

Eine Studie des Ifo-Instituts zeigt, dass die jüngste Befreiung multinationaler US-Unternehmen von Kernbestimmungen der Globalen Mindeststeuer (GMT) deren Wirksamkeit beeinträchtigen könnte. Diese Entwicklung wirft Fragen zur internationalen Steuerkooperation auf, insbesondere angesichts der Größe der US-Wirtschaft und steuervermeidender Praktiken einiger Unternehmen. Ein wichtiges Thema, das globale Auswirkungen haben kann.
USA: Ausnahmeregelung untergräbt globale Mindeststeuer
USA: Ausnahmeregelung untergräbt globale Mindeststeuer
Financial District von New York City (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die kürzliche Befreiung multinationaler US-Unternehmen von wesentlichen Bestimmungen der Globalen Mindeststeuer (GMT) könnte die Effektivität der internationalen Steuerreform erheblich schwächen. Zu diesem Schluss kommt ein aktueller „Policy Brief“ von Econpol, wie das Ifo-Institut am Dienstag mitteilte.

Kritik an US-Sonderrolle

Ifo-Forscherin Camille Semelet äußert deutliche Kritik: „Die Ausnahmeregelung untergräbt die Fortschritte der internationalen Steuerkooperation – insbesondere angesichts der Größe der US- und der starken Steuervermeidungsaktivitäten einiger ihrer multinationalen Unternehmen.“ Diese Einschätzung unterstreicht die Bedenken vieler Experten bezüglich der zukünftigen Stabilität globaler Steuerabkommen.

Die GMT, die 2024 eingeführt und von 138 Ländern gebilligt wurde, hat zum Ziel, einen Körperschaftssteuersatz von mindestens 15 Prozent festzulegen. Dies soll Gewinnverlagerungen und schädlichen Steuerwettbewerb eindämmen. Eine Auswertung deutscher Daten bestätigt die Relevanz der Mindeststeuer: Der Großteil der Gewinnverlagerungen konzentriert sich auf Unternehmen, die den GMT-Schwellenwert von mehr als 750 Millionen Euro Umsatz überschreiten. Diese multinationalen Unternehmen waren in für 95 Prozent der in Steueroasen verlagerten Gewinne verantwortlich.

Folgen für den globalen Wettbewerb

Die Entscheidung der G7-Staaten, multinationale Unternehmen aus den USA von wichtigen GMT-Bestimmungen auszunehmen, schafft eine Lücke für einige der aggressivsten Gewinnverlagerer weltweit. Dies ist besonders problematisch, wenn die US-Mindeststeuer (GILTI) kein gleichwertiges Steuerniveau gewährleistet. Die Folge ist nicht nur eine Schwächung der angestrebten gleichen Wettbewerbsbedingungen, sondern auch eine Einschränkung potenzieller Steuereinnahmen weltweit.

„Darüber hinaus verursachen regulatorische Änderungen dieser Größenordnung so kurz nach der Einführung einer lang erwarteten globalen Anpassungskosten und verringern die Planungssicherheit aufseiten der Unternehmen“, fügte Semelet hinzu. Dies deutet auf mögliche negative Auswirkungen auf die Geschäftswelt hin, die sich erst noch zeigen werden. Die Stabilität und Vorhersehbarkeit internationaler Finanzregeln ist ein wichtiger Faktor für die globale Wirtschaftsentwicklung.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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