Eine jüngst veröffentlichte Umfrage der Freien Universität Berlin (FU) zeigt, dass Bewohner keines Bundeslands in Deutschland so unbeliebt sind wie die Berliner. Dies berichtet der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf die Untersuchung. In der Auswertung der erhobenen Daten rangieren die Hauptstädter auf dem letzten Platz des Beliebtheits-Rankings.
Im Gegensatz dazu belegen die Hamburger den Spitzenplatz im Sympathie-Ranking, dicht gefolgt von den Schleswig-Holsteinern und den Baden-Württembergern.
Der Stuttgarter Politikwissenschaftler Achim Hildebrandt erklärte die schlechten Werte der Hauptstadtbewohner mit der Identifikation Berlins als Regierungssitz und dem damit verbundenen Klischee eines „failed state“, in dem selbst der Flughafen nicht reibungslos funktioniere. Hinzu komme eine „generelle Metropolen-Abneigung“, so Hildebrandt.
Die detaillierte Datenanalyse offenbart zudem ein ausgeprägtes Ost-West-Gefälle. Die hinteren Ränge des Rankings werden mehrheitlich von ostdeutschen Bundesländern belegt. So finden sich die Bewohner Sachsen-Anhalts auf dem vorletzten Platz und die Sachsens auf dem drittletzten Rang wieder.
Hildebrandt betonte, dass die Umfrage primär Klischees und Projektionen messe. „Man braucht ein Klischee im Kopf, um die Frage nach der Sympathie zu beantworten“, erläuterte er. Die an der FU beteiligten Forscher sprechen von einer deutlichen Polarisierung „zwischen Menschen aus verschiedenen Regionen: Ost gegen West, Bayern gegen den Rest, Stadt gegen Land.“
Die Untersuchung wurde im September 2024 als Teil des Forschungsprojekts „Does Near Equal Dear?“ am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU durchgeführt. Finanziell gefördert wurde die Studie durch den britischen „James Madison Charitable Trust“. Für die Erhebung wurden 1.630 Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren befragt, um ihre Sympathien für Bewohner aller Bundesländer zu ermitteln.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)