28.000 Euro in Deutschland – 14.000 Euro in Großbritannien
Für eine 8-kW-Luft-Wasser-Wärmepumpe müssen Verbraucher in Deutschland durchschnittlich 28.000 Euro zahlen. In Großbritannien sind es dagegen nur 14.000 Euro. Hauptgründe für den Preisunterschied:
- In Deutschland gelten strengere Vorschriften für Lärmschutz, Effizienz und Sicherheitsstandards.
- Wärmepumpen benötigen in Deutschland oft ein schweres Fundament – in Großbritannien können sie meist einfach aufgestellt werden.
- Die Außeneinheit kostet in Deutschland doppelt so viel, da sie zusätzliche Funktionen wie einen Heizstab und Abtaupuffer enthält.
- Elektrokomponenten sind in Großbritannien günstiger, weil die Anforderungen an die Sicherungstechnik niedriger sind.

Grafik: Octopus Energy Germany GmbH
Steuern und Förderungen beeinflussen die Endpreise
Ein entscheidender Faktor ist die Besteuerung: Während Wärmepumpen in Großbritannien komplett von der Mehrwertsteuer befreit sind (0 %), fällt in Deutschland der volle Steuersatz von 19 % an. Auch die Fördermodelle sind unterschiedlich:
- Großbritannien: Pauschaler Zuschuss von 7.500 Pfund (ca. 8.888 Euro).
- Deutschland: Prozentuale Förderung, abhängig von den individuellen Kosten.

Grafik: Octopus Energy Germany GmbH
Octopus Energy fordert Reformen
Bastian Gierull, CEO von Octopus Energy Germany, fordert eine Marktöffnung:
“Die Studie zeigt klar: Wärmepumpen sind in Deutschland künstlich verteuert. Unnötige bürokratische Hürden machen den Umstieg kostspieliger als nötig.”
Er fordert die Politik zum Handeln auf: “Steuern senken, Förderungen vereinfachen oder sogar auslaufen lassen. Wenn die Gesamtkosten für eine Installation endlich sinken, wird eine Förderung obsolet.”
Auch Dr. Jan Rosenow, Vizepräsident des Regulatory Assistance Project, sieht Reformbedarf:
“In Großbritannien kostet eine fertig installierte Wärmepumpe im Schnitt 15.000 Euro – ohne Förderung. Neue Akteure sind in Konkurrenz zum klassischen Handwerk in den Markt eingetreten.”
Er plädiert dafür, dass Deutschland von Großbritannien lernt, um den Markt für Wärmepumpen wettbewerbsfähiger zu machen.