Eine aktuelle Studie des Deutschen Steuerzahlerinstituts zeigt: Die durchschnittliche Belastungsquote liegt bei unglaublichen 52,6 Prozent. Das bedeutet, mehr als die Hälfte des hart erarbeiteten Geldes ging bisher für Steuern und Abgaben drauf. Besonders hart trifft es Singles mit einer Quote von 53,6 Prozent. Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer:
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Belastung damit um rund 0,1 Prozentpunkte gesunken. Hätte es im Einkommensteuertarif 2024 keinen Abbau der kalten Progression gegeben, wäre die Belastungsquote nach DSi-Berechnungen dagegen um rund 0,35 Prozentpunkte höher ausgefallen und hätte dann knapp 53 Prozent betragen.
So viel Geld kassiert der Staat von Ihrem Gehalt
Die Zahlen sind alarmierend: Von jedem verdienten Euro bleiben dem Durchschnittsbürger nur magere 47,4 Cent zur freien Verfügung. Der Rest wandert in die öffentlichen Kassen. Besonders bitter: Alleinstehende trifft es noch härter. Sie müssen sogar 53,6 Prozent ihres Einkommens abgeben und können erst ab dem kommenden Montag, den 15. Juli, für sich selbst arbeiten.
Familien und Mehrpersonenhaushalte kommen mit 52,3 Prozent etwas günstiger davon. Ihr Steuerzahlergedenktag war bereits gestern, am 10. Juli. Doch auch hier bleibt weniger als die Hälfte des Verdienstes übrig.
Teures Leben: Diese Kosten steigen weiter
Obwohl die Gesamtbelastung im Vergleich zum Vorjahr minimal gesunken ist, ziehen die Kosten in vielen Bereichen an:
- Krankenkassenbeiträge und Pflegeversicherung wurden teurer
- Umsatzsteuer auf Gas und Fernwärme stieg von 7 auf 19 Prozent
- Höhere Luftverkehrsteuer seit Mai 2024
- Steigende Umlagen auf Strom
Besonders ärgerlich: Die Grundsteuer könnte ab 2025 zusätzlich steigen. Der Bund der Steuerzahler warnt: „Die Grundsteuer-Reform darf nicht zu Mehrbelastungen führen!“
Das fordert der Steuerzahlerbund von der Politik
BdSt-Präsident Reiner Holznagel hat einen klaren 3-Punkte-Plan, um die Bürger zu entlasten:
- Wohnen darf nicht teurer werden: Die Grundsteuer-Reform muss aufkommensneutral bleiben.
- Leben darf nicht teurer werden: Reduzierung der Umsatzsteuer auf Wärme und Strom sowie Senkung der Stromsteuer für Privathaushalte.
- Leistung muss sich lohnen: Dauerhafte Absicherung gegen die kalte Progression und eine Reform des Einkommensteuertarifs.
„Mit Steuern und Abgaben werden wichtige Leistungen finanziert – aber mehr als die Hälfte ist zu viel!“, betont Holznagel. Er fordert eine Diskussion darüber, ob die vielen staatlichen Leistungen wirklich effizient sind und die hohe Belastung rechtfertigen.
So können Sie Ihren individuellen Steuerzahlergedenktag 2024 ermitteln
Wollen Sie wissen, wie Sie im Vergleich zum Durchschnitt abschneiden? Der Bund der Steuerzahler bietet einen kostenlosen Online-Rechner an. Dort können Sie Ihren individuellen Steuerzahlergedenktag 2024 ermitteln. Einfach die Fragen beantworten und schon sehen Sie, ab wann Sie für sich selbst arbeiten.
Die Botschaft des Steuerzahlerbundes ist klar: Langfristig muss die Belastungsquote unter die 50-Prozent-Marke sinken. Nur so bleibt den Bürgern mehr Geld im Portemonnaie und die Wirtschaft wird angekurbelt. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik diese Forderungen erhört und endlich für spürbare Entlastungen sorgt.