Im Mittelpunkt der Entscheidung steht der Konvergenzbericht 2025, den die Kommission auf Antrag Bulgariens erstellt hat. Das Ergebnis: Das Land erfüllt sämtliche wirtschaftlichen und rechtlichen Kriterien für den Beitritt zur Eurozone. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) kommt in ihrem eigenen Bericht zur selben Einschätzung.
Diese Kriterien erfüllt Bulgarien:
- Preisstabilität: Die Inflationsrate ist innerhalb des zulässigen Rahmens.
- Solide Staatsfinanzen: Bulgarien weist ein kontrolliertes Defizit und niedrige Staatsverschuldung auf.
- Stabile Wechselkurse: Der Lew ist fest an den Euro gebunden.
- Rechtskonformität: Die bulgarische Gesetzgebung ist mit den EU-Verträgen und der EZB-Satzung vereinbar.
Mehr als nur ein Symbol
Mit dem Euro-Beitritt gewinnt Bulgarien mehr als nur eine neue Währung. Die wirtschaftliche Integration mit den anderen Mitgliedstaaten wird enger. Experten erwarten langfristig mehr Investitionen, vereinfachten Handel mit der Eurozone, sowie besseren Zugang zu Kapitalmärkten. Auch die Rolle des Landes in der EU wird gestärkt – mit direkter Beteiligung an Entscheidungen im Rat der Eurogruppe.
Der weitere Fahrplan
Die Kommission hat nun formelle Vorschläge für den Euro-Beitritt vorgelegt. Es liegt jetzt am Rat der EU, dem Europäischen Parlament und der EZB, den endgültigen Beschluss zu fassen. Die Zustimmung gilt allerdings als wahrscheinlich.
Hintergrund: Konvergenzbericht
Der Konvergenzbericht der EU-Kommission ist Voraussetzung für jeden Euro-Beitritt. Er prüft alle zwei Jahre, welche Länder die Bedingungen für die Einführung des Euro erfüllen. Bulgarien hatte Anfang 2025 offiziell darum gebeten, den Bericht erstellen zu lassen – mit dem klaren Ziel: Euro ab 2026.
Mit diesem Schritt nimmt Bulgarien nun endgültig Kurs auf eine gemeinsame europäische Zukunft – und ein einheitliches Zahlungsmittel, das für über 340 Millionen Menschen in der EU bereits Realität ist.