Nach der EM am 15. Juli geht es los

Riedbahn-Vollsperrung: 150 Ersatzbusse stehen bereit

Der Ersatzverkehr der Deutschen Bahn für die Zeit der Riedbahn-Sanierung ist startklar. Sowohl die DB-eigene Flotte mit 150 neuen Gelenk- und Überlandbussen als auch das Team aus rund 400 Busfahrer:innen aus dem In- und Ausland sind komplett.   Die neue DB-Busflotte (des Herstellers MAN) ist mit ihrer purpurnen Farbe leicht zu erkennen, die sich im einheitlichen Design der Haltestellen, der Wegweiser und der Hinweisschilder wiederfindet.
Foto: Deutsche Bahn AG / Stefan Wildhirt
Der Ersatzverkehr der Deutschen Bahn für die Zeit der Riedbahn-Sanierung ist startklar. Sowohl die DB-eigene Flotte mit 150 neuen Gelenk- und Überlandbussen als auch das Team aus rund 400 Busfahrer:innen aus dem In- und Ausland sind komplett. Die neue DB-Busflotte (des Herstellers MAN) ist mit ihrer purpurnen Farbe leicht zu erkennen, die sich im einheitlichen Design der Haltestellen, der Wegweiser und der Hinweisschilder wiederfindet.

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Ab Mitte Juli heißt es Abschied nehmen von den gewohnten Zugfahrten zwischen Mannheim und Frankfurt. Ab dem 15. Juli wird die wichtige Bahnstrecke, bekannt als Riedbahn, für ganze fünf Monate nicht befahrbar sein. Eine umfassende Sanierung der maroden Gleise ist der Grund für diese drastische Maßnahme. Doch keine Sorge, der Verkehr wird nicht stillstehen, denn die Bahn hat vorgesorgt: 150 hochmoderne Ersatzbusse wurden bereits vorgestellt und sind startklar, um die Lücke zu schließen – für rund 1.000 Fahrten pro Tag.

WLAN, USB-Anschlüsse & Sitzgurte

Die Busse, die während der Sperrung zum Einsatz kommen, sind nicht nur funktional, sondern auch mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, die moderne Reisende erwarten. Die Hälfte der Flotte besteht aus Gelenkbussen mit einer Kapazität von fast 150 Passagieren, während die anderen Fahrzeuge Überlandbusse sind, die jeweils rund 80 Reisende aufnehmen können. Jeder Bus verfügt über WLAN, USB-Anschlüsse, Sitzgurte, ausreichend Stauraum für Gepäck und sogar Toiletten – alles, um den täglichen Pendelverkehr so angenehm wie möglich zu gestalten.

26 Überlandbusse verfügen über ein WC an Bord.
26 Überlandbusse verfügen über ein WC an Bord.
Foto: Deutsche Bahn AG / Stefan Wildhirt

Eine logistische und personelle Herausforderung

Die Vorbereitungen für den Einsatz der Ersatzbusse waren keine kleine Aufgabe. Nach einer Generalprobe im frühen Jahresverlauf, die aufgrund eines Fahrermangels fast in Schwierigkeiten geriet, hat die Bahn keine Mühen gescheut: 400 Busfahrer und Fahrerinnen wurden neu eingestellt und umfassend geschult. Diese kommen aus ganz Deutschland und 14 weiteren Ländern, darunter Polen, Spanien und Kroatien. Die Deutsche Bahn hat sogar spezielle Integrationsmanager eingestellt, um den neuen Mitarbeitern den Einstieg zu erleichtern und ihnen langfristige Perspektiven im Unternehmen zu bieten.

400 Busfahrer und Fahrerinnen wurden neu eingestellt und umfassend geschult. Diese kommen aus ganz Deutschland und 14 weiteren Ländern, darunter Polen, Spanien und Kroatien. Die Deutsche Bahn hat sogar spezielle Integrationsmanager eingestellt, um den neuen Mitarbeitern den Einstieg zu erleichtern und ihnen langfristige Perspektiven im Unternehmen zu bieten.
Foto: Deutsche Bahn AG / Stefan Wildhirt

Evelyn Palla, DB-Vorständin Regionalverkehr: „Unser Ersatzverkehr wird so gut sein, dass es unseren Fahrgästen leichtfallen wird, auch während der Sperrung aufs Auto zu verzichten. Wir haben aus den Erfahrungen der vorbereitenden Arbeiten im Januar gelernt und vor allem die Fahrgastinfo noch einmal verbessert. Was mir persönlich wichtig ist: Wir haben zusätzliche Fahrerinnen und Fahrer für den Markt rekrutiert. Das war in Zeiten des Fachkräftemangels ein echter Kraftakt, von dem die gesamte Branche profitiert.“

Schon im Januar hatte die DB einen Ersatzverkehr an der Riedbahn gefahren, jedoch nur zur Hälfte mit eigenen Neufahrzeugen. Gegenüber dem Betrieb im Januar wird das Ersatzangebot noch einmal verbessert.

Vorgestellt durch Evelyn Palla, DB-Vorständin Regionalverkehr und Dr. Arne Schneemann, DB-Vorstand Regio Straße sowie zwei Busfahrer*innen Elma Midžić (l) und Marco Feid (r) in Darmstadt.
Vorgestellt durch Evelyn Palla, DB-Vorständin Regionalverkehr und Dr. Arne Schneemann, DB-Vorstand Regio Straße sowie zwei Busfahrer*innen Elma Midžić (l) und Marco Feid (r) in Darmstadt.
Foto: Deutsche Bahn AG / Stefan Wildhirt

Probebetrieb vor dem Ernstfall

Um sicherzustellen, dass am Tag der Umstellung alles reibungslos verläuft, sind Anfang Juli noch umfangreiche Testfahrten geplant. An zwei Tagen werden die Busse leer durch die Region fahren, um die Streckenführung und den Zeitplan zu optimieren. Diese Generalprobe soll letzte Unsicherheiten ausräumen und die Weichen für einen erfolgreichen Start des Ersatzverkehrs stellen.

10 Fakten zu den Ersatzbussen

  • besteht etwa zur Hälfte aus Gelenkbussen mit 148 Plätzen, davon 47 Sitzplätze. Die andere Hälfte sind Überlandbusse mit 77 Plätzen, davon 43 Sitzplätze
  • beinhaltet 26 Überlandbusse, die ein WC an Bord haben
  • bietet in allen Fahrzeugen WLAN und USB-Ladebuchsen
  • zeigt den Fahrgästen auf digitalen Anzeigetafeln das Fahrtziel, den Fahrtverlauf, die nächsten Haltestellen und die Anschlüsse an
  • hat an Bord der Busse automatische Haltestellenansagen
  • ist mit komfortablen Sitzen ausgestattet, die über verstellbare Armlehnen und Dreipunkt-Sicherheitsgurte verfügen
  • bietet barrierefreie Flächen für mobilitätseingeschränkte Reisende und Kinderwagen
  • hat große Gepäckregale für Koffer und Taschen
  • ist mit ihrer purpurnen Farbe leicht zu erkennen, die sich im einheitlichen Design der Haltestellen, der Wegweiser und der Hinweisschilder wiederfindet
  • wurde eigens für den Ersatzverkehr konzipiert und vom Fahrzeughersteller MAN gebaut

Herausforderung

Die bevorstehende Sanierung der Riedbahn markiert einen historischen Moment für die Deutsche Bahn. Noch nie zuvor gab es eine derart lang andauernde Vollsperrung einer so wichtigen Strecke. Doch dieses Projekt ist nur der Anfang einer viel größeren Sanierungswelle, die sich über das gesamte Bahnnetz erstrecken wird. Ziel ist es, die Infrastruktur nachhaltig zu verbessern und somit die Zuverlässigkeit und Sicherheit für alle Bahnreisenden in Deutschland zu erhöhen.

Wird der Ersatzverkehr angenommen oder steigen die Leute auf das Auto um?

Trotz der umfassenden Vorbereitungen und dem Einsatz modernster Busse bleibt die große Frage: Werden die Reisenden den temporären Umstieg von Zug auf Bus akzeptieren? Die Deutsche Bahn hofft, dass durch den reibungslosen Ablauf und die hochwertige Ausstattung der Ersatzbusse die Fahrgäste nicht nur kurzfristig zufrieden sein werden, sondern auch langfristig der Bahn treu bleiben. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit und ein Kampf um das Vertrauen der Kunden, in dessen Zentrum die Qualität des angebotenen Ersatzverkehrs steht.

Die nächsten Monate werden zeigen, wie gut die Deutsche Bahn diese Herausforderung meistern wird, aber eines steht jetzt schon fest: Die Riedbahnsperrung ist ein entscheidender Test dafür, wie flexibel und kundenorientiert das Unternehmen agieren kann.

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