Die Kriterien: Mehr als nur Parkplätze
Die ehrenamtlichen Tester des ACE haben sich auf fünf Hauptkategorien konzentriert: Angebot, Ausstattung, Sicherheit, Barrierefreiheit und zusätzliche Mobilitätsangebote. Und ratet mal, wie viele Anlagen in allen Kategorien glänzen konnten? Nur 6%! Ja, du hast richtig gehört, nur 6% der getesteten Anlagen wurden als „exzellent“ eingestuft.
Die Besten und die Schlechtesten
Die Anlage am Bahnhof Brennerstraße in Bamberg hat mit 16 Punkten den Titel des besten P+R-Platzes in Deutschland erhalten. Im Gegensatz dazu haben die Anlagen am Bahnhof Jettingen in Bayern und Steinberg Alm in Niedersachsen nur zwei von 18 möglichen Punkten erreicht. Sie konnten weder in Sachen Sicherheit noch mit weiteren Mobilitätsangeboten punkten.
Sicherheit und Barrierefreiheit: Luft nach oben
In der Kategorie Sicherheit schnitten die Stadtstaaten Hamburg und Bremen mit 88% bzw. 80% am besten ab. Aber der Bundesdurchschnitt liegt bei nur 65%. Bei der Barrierefreiheit sieht es noch düsterer aus: Nur 64% der getesteten Anlagen sind barrierefrei.
Zusätzliche Mobilitätsangebote: Ein rares Gut
Nur 11% der Anlagen bieten Carsharing an und lediglich 5% haben Leihscooter im Angebot. Das zeigt, dass es noch viel Raum für Verbesserungen gibt.
E-Autos und E-Bikes: Die vergessenen Verkehrsmittel?
Immer mehr Menschen fahren E-Autos, aber nur 29% der getesteten Park & Ride-Anlagen bieten überhaupt eine Ladesäule an. Und wenn sie es tun, dann oft mit einer Blockiergebühr, die das Laden für Pendler unattraktiv macht. E-Bikes sind ebenfalls auf dem Vormarsch, aber nur 36% der Anlagen bieten ein sicheres Fahrradparkhaus an. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
Die Kostenfrage: Meistens kostenlos, aber…
Positiv ist, dass 80% der getesteten Anlagen kostenlos sind. Aber die teuersten Anlagen, wie am Hauptbahnhof Wuppertal oder in Sachsen-Anhalt, können bis zu 12 Euro pro Tag kosten. Das summiert sich schnell, besonders für Pendler.
Fazit: Viel Raum für Verbesserungen
Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE, bringt es auf den Punkt: „Insbesondere bei der Sicherheit und der Barrierefreiheit dürfen wir keine Abstriche machen.“ Mit durchschnittlich 65% in diesen Kategorien sind wir weit von diesem Ziel entfernt. Park & Ride-Anlagen sind eine wichtige Schnittstelle zwischen Städten und angrenzenden Landkreisen. Sie müssen attraktiv und alltagstauglich sein, damit sie genutzt werden.
Was kommt als Nächstes?
Der ACE hat die Daten zur Barrierefreiheit der Organisation Wheelmap zur Verfügung gestellt und Partner wie die Allianz Pro Schiene und den Bundesverband der betrieblichen Mobilität gewonnen. Es bleibt spannend, welche Veränderungen diese Partnerschaften bringen werden.
Und da haben wir es: Ein umfassender Blick auf den Zustand der Park & Ride-Anlagen in Deutschland. Es ist klar, dass noch viel getan werden muss, um diese Anlagen für alle attraktiv und sicher zu machen. Aber mit Initiativen wie der des ACE sind wir auf dem richtigen Weg.