Der US-Investor Metronuclear äußert Bedenken hinsichtlich der Aktienrückkäufe der Commerzbank. Metronuclear-Gründer Roy Adams warnt davor, dass diese Rückkäufe ungewollt ein Übernahmeangebot durch Unicredit auslösen könnten. Laut Adams kontrolliert das italienische Institut bereits 29,34 Prozent der Commerzbank-Anteile. Sollte sich die Gesamtzahl der Commerzbank-Aktien durch weitere Rückkäufe verringern, könnte Unicredit ohne eigene Maßnahmen die 30-Prozent-Marke überschreiten. Dies würde eine gesetzliche Verpflichtung zur Abgabe einer Kaufofferte nach sich ziehen.
Adams betonte gegenüber dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe): „Es besteht das Risiko, dass die Commerzbank unbeabsichtigt in eine strategische Falle tappt.“ Seine Empfehlung an das deutsche Geldhaus lautet daher, die Aktienrückkäufe vollständig auszusetzen und künftige Ausschüttungen ausschließlich in Form von Dividenden zu tätigen. Metronuclear selbst hält nach eigenen Angaben zusammen mit Partnern rund 500.000 Commerzbank-Aktien und setzt sich für die Eigenständigkeit der Bank ein.
Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp zeigte sich bislang zuversichtlich, dass Unicredit professionell agieren und ein Überschreiten der 30-Prozent-Marke gegebenenfalls durch eigene Verkäufe verhindern würde. Adams hegt jedoch Zweifel an dieser Annahme. Er äußerte die Befürchtung: „Ich halte es für denkbar, dass Unicredit die Aktienrückkäufe als Vorwand nutzt, um die 30-Prozent-Hürde zu überschreiten, und dann anschließend beteuert, man halte sich mit einem Übernahmeangebot nur an deutsches Recht.“ Unicredit hat sich zu den Spekulationen bisher nicht geäußert.