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Historischer Höchstwert

Neuer Hitzerekord: Sahara-Winde treiben Temperaturen in Baden-Württemberg auf 30,1 Grad

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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Baden-Württemberg erlebte am vergangenen Wochenende einen wahren Vorgeschmack auf den Sommer. Die Thermometer kletterten im Südwesten auf rekordverdächtige Werte und die Sonne ließ die Menschen bei frühlingshaften Temperaturen gehörig ins Schwitzen kommen. Besonders eine kleine Gemeinde räumte dabei absolut ab und wurde zum Hotspot.

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Ohlsbach lässt Frühling aus und startet direkt mit dem Sommer

Während sich die Menschen andernorts über frühlingshaftes Wetter freuten, kletterte das Thermometer in in Ohlsbach im Kinzigtal am Samstag auf unglaubliche 30,1 Grad! Für den Erholungsort im Schwarzwald ein denkwürdiger Tag – denn solche extremen Höchstwerte sind auch für die üblicherweise milden Frühlingstemperaturen im Kinzigtal alles andere als alltäglich.

Deutscher Rekord für April-Anfang geknackt

Mit dieser Temperatur-Messung stellte der beschauliche Ort im Ortenaukreis einen neuen deutschen Rekord für die ersten zehn Apriltage auf. Die bisherige Bestmarke von 27,7 Grad aus dem Jahr 2011, die damals in Rheinfelden registriert wurde, ist nun Geschichte. Ohlsbach pulverisierte den alten Rekord locker und schrieb mit den 30,1 Grad neue Wetterbücher. Der Deutsche Wetterdienst bestätigte die vorläufigen Messdaten, kündigte aber eine nochmalige Überprüfung in den kommenden Tagen an.

Freiburg und Rheinfelden ganz dicht dran

Doch auch andere Orte in der Region erlebten einen kleinen Vorgeschmack auf die Sommerhitze, die uns in ein paar Monaten erwartet. Der Spitzenreiter Ohlsbach hatte nämlich durchaus heiße Konkurrenz im Ländle. So wurde in der Breisgau-Metropole Freiburg mit 29,8 Grad die zweithöchste Apriltemperatur in Deutschland verzeichnet. Dicht auf den Fersen war dem Spitzenreiter auch der bisherige Rekordhalter Rheinfelden. Die badische Gemeinde kam am Samstag auf 29,6 Grad und verpasste eine Rekordverteidigung nur knapp.

In anderen Teilen Baden-Württembergs wurden ebenfalls bemerkenswerte Höchsttemperaturen für einen Apriltag gemessen: In Lahr im Schwarzwald 28,5 Grad, in Mühlacker 28 Grad, in Öhringen 27,5 Grad, in Rheinstetten und Stuttgart-Echterdingen jeweils 27,1 Grad, in Stuttgart (Schnarrenberg) 26,9 Grad und in Mannheim 26,8 Grad. Selbst in der Landeshauptstadt Stuttgart war der kurze Vorgeschmack auf den Sommer unübersehbar.

Saharastaub trübt Sonnenschein etwas

Einen ganz kleinen Wermutstropfen gab es für Sonnenanbeter und Freibadbesucher in Baden-Württemberg dann aber doch: Wie bereits an den Osterfeiertagen zog der feine Saharastaub wieder über Deutschland und trübte die Fernsicht ein wenig. Die Wüstenluft aus der Sahara bescherte vielen Orten dichte Schleierwolken und einen leicht diesigen Himmel. Die hochsommerlichen Temperaturen konnte der feine Sandnebel aber nicht aufhalten.

Saharaluft bringt Hitze nach Baden-Württemberg

Die rekordverdächtigen Frühlingstemperaturen in Baden-Württemberg haben eine ungewöhnliche Ursache: Ein langwelliger Höhentrog über Westeuropa sowie ein kräftiges Sturmtief bei Irland sorgten dafür, dass sehr warme bis heiße Luft aus Nordafrika bis nach Mitteleuropa gelangte. In rund 1500 Metern Höhe wurden im Süden Deutschlands Temperaturen von bis zu 18 Grad gemessen.

Begünstigt wurde die Hitzewelle dadurch, dass sich der Saharastaub erst im Laufe des Samstags im Westen bemerkbar machte. Bis dahin konnte sich die heiße Luftmasse durch weitgehend ungestörte Sonneneinstrahlung noch richtig aufheizen. Denn die feinen Sandpartikel aus der Wüste haben einen dämpfenden Effekt: Sie reflektieren die kurzwellige Sonnenstrahlung und fördern die Bildung hoher Wolkenfelder. Beides verhindert, dass das volle Wärmepotenzial der Luftmassen ausgeschöpft werden kann und führte zu den Rekord-Apriltemperaturen im Ländle.

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Und das ist der neue „Titelträger“ Ohlsbach

Mit seinen idyllischen Fachwerkhäusern, Weinbergen und der Lage direkt an der Badischen Weinstraße ist Ohlsbach, ein staatlich anerkannter Erholungsort, ein beliebtes Ausflugsziel für Genießer.

Stellte am 6. April einen neuen Hitzerekord auf: das schmucke Ohlsbach im Ortenaukreis.
Stellte am 6. April einen neuen Hitzerekord auf: das schmucke Ohlsbach im Ortenaukreis.
Foto: Von Bodo Kubrak – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=79272138

Vielleicht wird der Ort mit seinen rund 3.400 Einwohnern künftig aber auch als „Hitze-Hauptstadt“ des Ländles gehandelt. Falls sich solche rekordverdächtigen Frühlingstemperaturen aufgrund des Klimawandels häufen, dürften Ohlsbachs Sommertage schon bald im April beginnen.

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