Die DUH fordert einen schnellen Wechsel zu abfallarmen Mehrwegalternativen und weist auf die dramatischen Folgen der Wegwerfmentalität hin. Ein Umdenken ist dringend nötig, um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und die Umwelt zu schützen.
Kapselmüll in Deutschland: Ein wachsendes Problem
Jährlich fallen in Deutschland etwa 9.700 Tonnen Müll durch Kaffeekapseln an. Insbesondere die Produkte von Nestlé und Jacobs stehen in der Kritik. „Kaffeekapseln sind das Sinnbild einer ressourcenverschwendenden Wegwerfgesellschaft,“ erklärt Barbara Metz, DUH-Bundesgeschäftsführerin. Die besonders umweltschädlichen Tassimo-Kapseln von Jacobs bestehen aus schwerem Material und sind in mehrfacher Verpackung gehüllt. Auch Nestlé trägt zur Müllflut bei: Pro Kilogramm Kaffeekapseln werden etwa 89 Gramm Aluminium verwendet, was enorme Energiekosten zur Folge hat.
Bioplastik: Nachhaltig oder doch nur eine Mogelpackung?
Einige Unternehmen setzen inzwischen auf Bioplastik-Kapseln, doch die vermeintlich umweltfreundliche Alternative hat ihre Tücken. „Bioplastik-Kaffeekapseln dürfen nach der Bioabfallverordnung gar nicht in die Biotonne entsorgt werden,“ erklärt Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Da Bioplastik oft nicht vollständig kompostiert wird, landet es letztlich meist in der Verbrennung. Die eingesetzten Rohstoffe gehen dabei unwiederbringlich verloren, was das Müllproblem nur verlagert.
Die Forderung: Mehrweg statt Einweg
Die DUH fordert die Hersteller auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und auf nachhaltigere Alternativen wie Mehrwegkapseln umzusteigen. Wiederverwendbare Kapseln aus Edelstahl oder Kunststoff sind bereits auf dem Markt und mit vielen Maschinen kompatibel. Auch klassische Brühmethoden wie die French Press oder der Mokkamacher könnten umweltfreundlichere Alternativen bieten und Verpackungsmüll vermeiden.
Im Vergleich: So viel mehr Müll durch Kapselkaffee
Rund 4,8 Prozent des in Deutschland verkauften Kaffees wurden 2022 in Einwegkapseln angeboten. Das Ergebnis: Kapselkaffee erzeugt im Durchschnitt 15-mal mehr Verpackungsmüll als Kaffee in 500-Gramm-Packungen. Die DUH errechnete diese Zahlen auf Basis von Marktdaten und Gewichtsmessungen für zwölf Kapselmarken. Es zeigt sich: Ohne deutliche Änderungen in der Konsumweise wird der Kapselmüll weiter anwachsen.