Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer (Grüne) präsentierte am Dienstag, 6. Mai 2025, im Ministerrat die Fortschritte. Sie betonte: „Lärmschutz ist Gesundheitsschutz und dieser ist uns wichtig. Um dem Thema mehr Gewicht zu geben, haben wir vor fünf Jahren die Initiative Motorradlärm ins Leben gerufen. Indem wir alle Beteiligten an einen Tisch holen, kommen wir dem gemeinsamen Ziel Schritt für Schritt näher, die negativen Auswirkungen von Motorradlärm zu minimieren und zugleich weiterhin das Motorradfahren in dieser schönen Gegend zu ermöglichen. Inzwischen kann die Initiative auf bemerkenswerte Erfolge zurückblicken.“
Die Initiative, die im Sommer 2019 startete und maßgeblich vom damaligen Lärmschutzbeauftragten Thomas Marwein und der Bürgermeisterin von Sasbachwalden, Sonja Schuchter, vorangetrieben wurde, zählt mittlerweile 177 Mitglieder – darunter 162 Städte und Gemeinden sowie 17 unterstützende Vereine und Verbände. Ein zentraler Erfolg: Bereits im Mai 2020 unterstützte der Bundesrat alle zehn Forderungen der Initiative.
Konkrete Maßnahmen zeigen Wirkung
Ein vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg erarbeiteter Handlungsleitfaden ermöglicht bereits Verkehrsbeschränkungen auf lärmbelasteten Strecken. „Unser Motto ist, dass wir Handlungsmöglichkeiten zum Schutz lärmbelasteter und lärmgeschädigter Menschen so weit wie möglich ausschöpfen,“ so Zimmer. Konkret wurden Maßnahmen im Lautertal, in Bad Urach-Seeburg, im Präger Gletscherkessel, in Todtmoos und Bernau umgesetzt. Dort dürfen Motorräder nicht direkt am Ortsschild beschleunigen, was die Lärmbelästigung für Anwohner reduziert.
Sonja Schuchter, Bürgermeisterin von Sasbachwalden und Mitinitiatorin, bestätigt die positiven Effekte: „Die Gründung der Initiative Motorradlärm hat sich wirklich gelohnt. Nur durch diese Kräftebündelung hat man das Problem mit Motorradlärm endlich ernst genommen. Die vielen Diskussionen haben bewirkt, dass bei uns in Sasbachwalden heute rücksichtsvoller gefahren wird und die Beschwerden tatsächlich zurückgegangen sind. Nun braucht es auch Gesetze auf verschiedenen Ebenen, damit weitere Verbesserungen erreicht werden.“
Problem nicht vom Tisch: Bikes immer lauter
Trotz der Fortschritte warnt Staatssekretärin Zimmer: „Trotz der Erfolge, die wir erreichen konnten, ist das Problem Motorradlärm weiter aktuell. Der Spaß am Motorradfahren darf nicht zu Lasten von Anwohnenden oder Erholungssuchenden gehen. Alle Verantwortlichen müssen konsequent dazu beitragen, um den Motorradlärm wirkungsvoll zu reduzieren. Denn Motorräder sind lauter geworden, und die Anzahl der Motorräder steigt.“
Auch neue EU-Regelungen für Motorräder, die ab 2025 zugelassen werden, bringen laut Zimmer nur bedingte Verbesserungen. Die Grenzwertkurve erlaube weiterhin unangemessen laute Motorräder bei höheren Drehzahlen. Kritisch sieht sie auch das Verhalten von Herstellern und Händlern, die weiterhin mit dem „Sound“ der Maschinen werben. Zimmer deutlich: „Rücksichtsvolles Handeln sieht anders aus.“
Der Kampf für mehr Ruhe auf den Straßen geht also weiter. Die Initiative setzt dabei auf einen breiten Dialog, aber auch auf die konsequente Umsetzung von Maßnahmen und die Notwendigkeit weiterer gesetzlicher Regelungen.
Merh Infos
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