Ein Urgestein verschwindet vom Markt
Gegründet in den frühen Jahren der Dotcom-Ära, galt Monster.de lange als Synonym für digitale Jobsuche. Doch in den vergangenen Jahren wurde der Druck durch Wettbewerber wie Indeed und Glassdoor immer größer. Hinzu kam die schwächelnde Wirtschaft, die den Umsatz drückte.
Bereits Ende Juni hatte die US-Muttergesellschaft Monster Worldwide ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 beantragt. Wenige Wochen später war die deutsche Plattform nicht mehr erreichbar – ein Schock sowohl für die Nutzer als auch für die Belegschaft, die über Wochen auf klare Ansagen aus der Zentrale wartete.
Die deutsche Gesellschaft hatte zwar noch genügend Mittel, um die Gehälter bis einschließlich Oktober zu sichern. Dennoch wurde das Insolvenzverfahren eingeleitet, um die Gehälter der Beschäftigten über das Insolvenzgeld zu sichern.
Marke verkauft – deutsche Seite „wertlos“
Im Sommer startete die US-Mutter den Versuch, die Marke zu retten und einen Käufer zu finden. Ende Juli übernahm schließlich das Karriereportal Bold, gegründet von zwei ehemaligen Monster-Managern, die weltweiten Markenrechte für rund 27 Millionen US-Dollar.
Für die europäischen Tochtergesellschaften änderte dieser Deal jedoch alles. Da sie nicht Teil des Verkaufs waren, dürfen sie die Marke nicht mehr nutzen. Ohne Nutzungsrechte war der Betrieb der Seite nicht mehr möglich – die Webseite Monster.de wurde damit praktisch bedeutungslos. Seitdem leitet sie automatisch auf einen Lebenslauf-Generator des neuen Eigentümers weiter.
Ein bitteres Ende für 36 Mitarbeiter
Die rund 36 Mitarbeiter in Deutschland waren noch bis Anfang August angestellt, konnten aber keine Aufgaben mehr erledigen. Interne Kommunikation fand kaum statt. Auch viele Kunden erfuhren erst über die Umleitung der Website, dass das Portal nicht mehr existiert.
Mit dem Aus von Monster.de verschwindet ein Urgestein des Online-Jobmarkts in Deutschland. Während sich Plattformen wie Indeed und Glassdoor in den vergangenen Jahren an die Spitze setzten, bleibt von Monster.de nun nur noch der Name – verwaltet von einem neuen Eigentümer, aber ohne deutsches Portal.