Kritische Stimmen aus der Wirtschaft

Milliardär Heraeus fordert Minderheitsregierung in Deutschland

Der bekannte Unternehmer Jürgen Heraeus übt scharfe Kritik an der aktuellen Wirtschaftspolitik der Regierung. Er äußert seinen Pessimismus bezüglich einer positiven Entwicklung in der bestehenden Koalition und schlägt eine Minderheitsregierung als Ausweg vor.
Milliardär Heraeus fordert Minderheitsregierung in Deutschland
Milliardär Heraeus fordert Minderheitsregierung in Deutschland
Lars Klingbeil und Friedrich Merz am 14.11.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Der frühere Chef des Hanauer Technologiekonzerns Heraeus, Jürgen Heraeus, hat die aktuelle Wirtschaftspolitik der Bundesregierung, insbesondere die Zusammenarbeit von CDU und , scharf kritisiert. Seinen Äußerungen zufolge sei er „extrem pessimistisch“ und erwarte in dieser Konstellation keinen signifikanten „Schub für die Wirtschaft“.

Heraeus, der seine Ansichten dem Magazin „Spiegel“ mitteilte, sieht als einzige wirksame Maßnahme die einer Minderheitsregierung. Er begründet dies mit der Einschätzung, dass „die SPD kein Machtfaktor mehr in “ sei und dies kontinuierlich kommuniziert werden müsse. Die Drohung mit einer Minderheitsregierung würde nach seiner Auffassung „die SPD unter Druck setzen, weil jeder Minister potenziell seinen Job davonschwimmen sehen würde.“

Diese Kritik reiht sich ein in eine Serie von kritischen Stimmen weiterer prominenter Wirtschaftsvertreter. Eine Umfrage des „Spiegel“ unter verschiedenen Unternehmern und Managern offenbart eine wachsende Ungeduld in der deutschen Wirtschaft. Christian Hartel, Vorstandsvorsitzender des Chemiekonzerns Wacker, bemerkte, dass der „Herbst der Reformen“ kalendarisch zwar ende, bisher jedoch „nicht viel gesehen“ worden sei. Er kritisierte die wiederholten, jedoch nicht eingehaltenen Versprechen als „besonders nervig und frustrierend“. Thomas Hoppe, Bundesvorsitzender der Jungen Unternehmer, und Marie-Christine Ostermann, Chefin von Rullko und Präsidentin des Verbands „Die Familienunternehmer“, äußerten ebenfalls ihre Unzufriedenheit. Ostermann beschrieb die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung als „unternehmerfeindlich“.

Roland Berger, Gründer der gleichnamigen Unternehmensberatung, schätzte, dass zwei Drittel der deutschen Wirtschaft, insbesondere der Mittelstand und Familienunternehmen, aber auch über die Hälfte der Großkonzerne, mit der aktuellen Wirtschaftspolitik unzufrieden sind. Er sprach von einer Enttäuschung über das Ausbleiben der versprochenen Reformen. Siegfried Russwurm, ehemaliger Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie, analysierte eine „gewisse Hoffnungslosigkeit“ und eine „große Skepsis“ in der Industrie hinsichtlich der Bereitschaft der Politik zu echten Veränderungen.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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