Der unerwartet frühe Wintereinbruch am Donnerstag hat im Landkreis Ravensburg, insbesondere im württembergischen Allgäu, für erhebliche Beeinträchtigungen und eine Serie von Verkehrsunfällen gesorgt. Die örtliche Polizei appelliert eindringlich an alle Verkehrsteilnehmer, ihre Fahrweise den aktuellen Straßenverhältnissen anzupassen.
Fahrer übermüdet, Seniorin flüchtig
In Weingarten führte nach eigenen Angaben ein 49-jähriger Opel-Fahrer, der am Steuer eingeschlafen war, zu einer Kollision mit einem geparkten Fahrzeug. Dieser Aufprall schob einen weiteren Wagen in einen dritten, was einen Gesamtschaden von über 30.000 Euro verursachte. Der Unfallverursacher musste seinen Führerschein an Ort und Stelle abgeben und sieht sich mit einer Strafanzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs konfrontiert.
In Ravensburg streifte eine 74-jährige Citroën-Fahrerin, die einem entgegenkommenden Müllwagen ausweichen wollte, einen geparkten schwarzen Pkw. Obwohl die Seniorin vorerst weiterfuhr, kehrte sie später zum Unfallort zurück. Da der beschädigte Wagen jedoch nicht mehr vor Ort war, sucht das Polizeirevier Ravensburg nun den Besitzer unter der Telefonnummer 0751/803-3333. Die 74-Jährige wird sich wegen des Verdachts der Unfallflucht verantworten müssen.
Auffahrunfall mit Verletzten und hohem Sachschaden
Am Mittwochnachmittag ereignete sich in Ravensburg auf der Schussenstraße ein Auffahrunfall, bei dem eine 76-jährige Opel-Fahrerin auf den Fiat eines 29-Jährigen auffuhr, der an einer roten Ampel wartete. Zeugen berichteten, die Seniorin sei bereits vor dem Unfall auffallend langsam und mit eingeschalteter Warnblinkanlage unterwegs gewesen. Beide Fahrer erlitten leichte Verletzungen; der 29-Jährige wurde zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Der Sachschaden an den Fahrzeugen beläuft sich auf rund 10.000 Euro, und auslaufende Betriebsstoffe machten eine Reinigung der Fahrbahn durch die Freiwillige Feuerwehr erforderlich.
Winterliche Straßenverhältnisse als Hauptursache
Besonders die winterlichen Bedingungen führten im württembergischen Allgäu zu einer Häufung von Unfällen. Die Polizei betont, dass eine angepasste Fahrweise, ausreichender Sicherheitsabstand und eine geeignete Winterausrüstung unerlässlich sind. Mehrere Unfallbeteiligte waren mit Sommerreifen unterwegs, was nun entsprechende Bußgelder nach sich ziehen wird. Trotz der hohen Sachschäden gab es glücklicherweise keine schwerwiegenden Verletzungen.
Weitere Vorkommnisse im Überblick:
- Auf der A96 zwischen Leutkirch-Süd und Leutkirch-West kam es zu einem Unfall mit fünf Fahrzeugen, nachdem ein bislang unbekannter silberner Kombi abrupt die Fahrspur wechselte. Hierbei entstand ein Schaden von rund 50.000 Euro, und die Verkehrspolizei Kißlegg sucht Zeugen unter 07563/9099-0.
- Zwischen Christazhofen und Gottrazhofen kam ein 37-jähriger Mitsubishi-Lenker von der Fahrbahn ab und überfuhr eine Leitplanke, wobei an seinem Fahrzeug ein Totalschaden von rund 10.000 Euro entstand.
- Eine 55-Jährige verunglückte auf der L324 bei Vogt mit ihrem BMW, prallte gegen zwei Bäume und erlitt leichte Verletzungen. An ihrem Fahrzeug, das mit abgefahrenen Sommerreifen ausgestattet war, entstand ein Schaden von ca. 20.000 Euro.
- Ein Sattelzug rutschte bei Brunnenhaus in einer Kurve 50 Meter einen Abhang hinunter und wurde nur von einem Baum vor dem Absturz in einen angrenzenden Weiher bewahrt. Der leicht verletzte 32-jährige Fahrer wurde ins Krankenhaus gebracht; die aufwendige Bergung zog sich bis in den Abend hinein und kostete rund 35.000 Euro.
- Auf der L288 bei Riedhausen kollidierte ein ins Schleudern geratener 59-jähriger VW-Fahrer mit einem entgegenkommenden Lkw. Hierbei wurde die Beifahrerin des VW-Fahrers leicht verletzt, und es entstand ein Sachschaden von über 30.000 Euro.

