Die Immobilienbranche in Deutschland erlebt nach der Sommerpause eine unerwartete Ernüchterung. Eine aktuelle Umfrage, durchgeführt vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA), zeigt eine deutlich gedämpfte Stimmung unter den Führungskräften der Immobilienwirtschaft. Die anfängliche Aufbruchstimmung, die sich nach dem Regierungswechsel breitmachte, ist demnach verflogen.
Michael Voigtländer, ein renommierter Immobilienexperte des IW und Mitautor der Studie, äußerte sich hierzu im „Handelsblatt“. Er stellte fest, dass sich in vielen Bereichen der Branche eine Ernüchterung breit macht. Die Umfrage, an der 1.200 Immobilienunternehmen teilnahmen, offenbarte einen Rückgang der Erwartungen um 4,1 Punkte auf nunmehr 24,8 Punkte.
Ein signifikanter Anteil der befragten Unternehmen zeigte sich unzufrieden mit den bisherigen Reformbemühungen der Regierung. Insbesondere der geplante Wohnungsbau-Turbo wird von vielen Managern als ineffektiv angesehen. Nur ein geringer Teil – fünf Prozent der Befragten – glaubt daran, dass dieses Vorhaben das Potenzial besitzt, den angespannten Wohnungsmarkt tatsächlich zu entlasten.
Iris Schöberl, die Präsidentin des ZIA, übte deutliche Kritik an der Bundesregierung. Sie betonte die Notwendigkeit eines „echten Turbos und struktureller Reformen“, anstatt sich auf „Klein-Klein“ zu beschränken, um die Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt effektiv anzugehen. (Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)