Hendrik Streeck, CDU-Gesundheitspolitiker und Drogenbeauftragter der Bundesregierung, hat in einer Talksendung des TV-Senders „Welt“ eine Diskussion über die Verordnung teurer Medikamente für sehr alte Menschen angestoßen. Er betonte die Notwendigkeit „klarerer und verbindlicher Leitlinien“ in der medizinischen Selbstverwaltung, um zu definieren, dass bestimmte Medikamente nicht uneingeschränkt ausprobiert werden sollten, besonders in fortgeschrittenen Lebensphasen.
Streeck verwies auf Fälle wie fortgeschrittene Krebserkrankungen, bei denen neue Studien eine geringfügige Reduzierung der Sterblichkeit versprechen könnten. Er hinterfragte den Sinn, solch teure Behandlungen bei einer 100-jährigen Person einzusetzen.
Als persönliches Beispiel nannte Streeck den Tod seines Vaters an Lungenkrebs: „Ich habe bei meinem Vater die Erfahrung gemacht, als der gestorben ist an Lungenkrebs: Es wurde in den letzten Wochen, wo er gestorben ist, so viel Geld ausgegeben.“ Er führte aus, dass trotz des Einsatzes neuester Therapien keine Besserung erzielt wurde. „Es hat nichts gebracht. Und er hat mehr dort ausgegeben als je in seinem ganzen Leben im Gesundheitswesen. Das ist einfach nur die Frage. Das gehört in die medizinische Selbstverwaltung.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
